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MKL1888:Arminius

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Arminius“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 848
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Arminius. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 848. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Arminius (Version vom 22.04.2022)

[848] Arminius, Jakob (eigentlich Harmensen), Stifter der Arminianer, geb. 1560 zu Oudewater in Südholland, studierte zu Utrecht, Marburg und Leiden, wo sein Gönner Rudolf Snellius ihn in das System des Petrus Ramus (s. d.) einführte, hörte 1582 in Genf Beza und besuchte Italien und Rom. Im J. 1587 nach Amsterdam zurückgekehrt, ward er im folgenden Jahr als Prediger daselbst angestellt. Da die holländische Kirche damals durch eine Streitfrage über die Prädestination erregt war, ob sie nämlich nach Calvin als eine absolute oder nur als eine bedingte aufzufassen sei, so beauftragte der Kirchenvorstand A. mit der Widerlegung der Schriften eines Laien, Namens Koornhaert, des Hauptvertreters der letztern Ansicht. Unter der Arbeit wurde aber A. für die mildere Auffassung gewonnen und geriet, 1603 als Professor nach Leiden berufen, 1604 mit seinem Kollegen Gomarus in Streit durch die Behauptung: Gott habe von Ewigkeit das Schicksal eines jeden bestimmt, weil er den Glauben des einen und den Unglauben des andern vorhergesehen habe. Ein zwischen den beiden Gegnern 1608 veranstaltetes Gespräch legte den Streit nicht bei. A. aber starb vor dessen Entscheidung 1609.