MKL1888:Aristomĕnes
[813] Aristomĕnes, der Held des zweiten Messenischen Kriegs (685–668 v. Chr.), aus dem Geschlecht der Äpytiden, ward nach der Schlacht bei Derä wegen seiner fast unglaublichen Tapferkeit zum König der Messenier ausgerufen, begnügte sich aber mit der Stelle eines unumschränkten Anführers und verbreitete als solcher durch eine Reihe der verwegensten Thaten Furcht und Schrecken unter den Lakedämoniern, so daß der Dichter Tyrtäos den Mut der Geschlagenen durch seine Kriegsgesänge wieder beleben mußte. Nach der Verräterei des arkadischen Königs Aristokrates zog A. sich mit dem Rest seiner Tapfern in die Bergfeste Eira zurück. Von hier aus führte er elf Jahre den Krieg fort, verteidigte sich selbst nach Ersteigung der Burg innerhalb derselben noch drei Tage und zog zuletzt mit allen Bewohnern unversehrt mitten durch die bestürzten Feinde. Auf seinen Rat wanderten (668) die geretteten Messenier unter seinem Sohn Gorgos und Mantiklos nach Zankle auf Sizilien aus, wo sie den Namen ihrer Heimat in Messana verjüngten. A. begab sich nach Rhodus, wo er bei seinem Schwiegersohn Damagetos, dem Beherrscher von Ialysos, starb; er wurde daselbst als Heros verehrt.