MKL1888:Arbuës
[764] Arbuës, Peter, de Epila, span. Inquisitor, geboren um 1441 zu Epila in Aragonien, trat in das Kollegium der regulären Kanoniker des Augustinerordens in Saragossa, ward 4. Mai 1484 von dem Generalinquisitor Torquemada zum ersten Inquisitor daselbst berufen, und erwarb sich als solcher den Ruf eines unermüdlichen Verfolgers der Ketzer. Die Freunde und Verwandten seiner zahlreichen Opfer verschworen sich gegen ihn, und er starb 17. Sept. 1485 infolge eines Attentats, welches Johann de Labadia und Johann Sperandeo in der Kirche vor dem Altar auf ihn gemacht hatten. A. wurde bald nach seinem Tod ein hochgefeierter Wundermann. Nachdem er schon von Papst Alexander VII. 1661 selig gesprochen worden, erhob ihn Pius IX. 1867 unter die Zahl der Heiligen, was W. v. Kaulbach zur Ausführung seines bekannten Bildes: Peter A. von Epila verurteilt eine Ketzerfamilie zum Tod, veranlaßte, [765] auf welchem der Ketzerrichter nach dem Typus von Schillers Großinquisitor dargestellt. Vgl. Zirngiebl, Peter A. (3. Aufl., München 1872). Von ihm wagt Gams („Kirchengeschichte von Spanien“) zu sagen: „Als ein Heiliger hatte er gelebt, er starb wie ein Heiliger“.