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MKL1888:Apocy̆num

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Apocy̆num“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Apocy̆num“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 1 (1885), Seite 681682
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Apocy̆num. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 681–682. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Apocy%CC%86num (Version vom 04.05.2022)

[681] Apocy̆num L. (Hundskohl, Hundswolle), Gattung aus der Familie der Apocyneen, meist nordamerikanische, Milchsaft führende Stauden oder Halbsträucher mit ganzen und ganzrandigen, gegenständigen Blättern, kleinen, glockenförmigen, in Trugdolden oder Rispen vereinigten Blüten und Samen mit Haarkronen. A. androsaemifolium L., in Nordamerika, mit blaß rosenroten Blüten, in deren Röhre die durch den darin enthaltenen Honigsaft angelockten Insekten mittels reizbarer Zähne festgehalten werden, so daß sie darin umkommen (Fliegenfänger), hat eine brechenerregend und purgierend wirkende Wurzel und blasenziehenden Milchsaft; sie wird als Zierpflanze kultiviert. A. cannabinum L., in Virginia und andern Staaten der Union und in Ostindien, mit grünlichgelben Blüten, liefert Bast zu Netzen, Tauen, Geweben (Indian hemp); die Samenwolle dient zum Polstern und die Wurzel gegen Wassersucht. Auch A. venetum L. (A. sibiricum Pall.), in Südeuropa am Adriatischen Meer, und A. syriacum Pall., in Südsibirien am Kaspischen Meer, in Turkistan, Taschkent und in den Steppen Südrußlands, wird kultiviert und liefert einen schön weißen, ungemein feinen, seidenglänzenden Bast, den man zu Stricken, [682] Netzen und Geweben benutzt. A. juventus Lour., ein windender Strauch in Kochinchina, steht dort in hohem Ansehen, weil die Wurzel alten Leuten die Kräfte der Jugend wiedergeben soll.