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MKL1888:Anthyllis vulneraria

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Anthyllis vulneraria“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Anthyllis vulneraria“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 18 (Supplement, 1891), Seite 30
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Anthyllis vulneraria. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 18, Seite 30. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Anthyllis_vulneraria (Version vom 19.06.2022)

[30] Anthyllis vulneraria (Wundklee, Tannenklee), vorzügliche Futterpflanze für höhere Lagen und für sandigen, nicht kleefähigen Boden sowie für Boden mit sterilem Untergrund, wenn dieser nur etwas Kalk enthält, wurde seit 1860 durch die Samenhandlung Metz u. Komp. in Berlin in Norddeutschland und Schlesien verbreitet. Der Same ist etwas größer als Rotkleesamen, gelblich bis dunkelgrün schattiert, glänzend. Der Anbau soll im Herbst oder Frühjahr möglichst dicht mit mindestens 20–24 kg reinem Samen pro Hektar erfolgen. Wundklee verträgt strenge Kälte, ohne auszuwintern, und im Sommer große Hitze. Er liefert nur einen Schnitt, welcher bei gutem Stande so ausgiebig wie zwei Rotkleeschnitte ist. Zu Grünfutter ist er Anfang Juni, sobald sich die Blütenknospen entwickeln, zu schneiden. Zu Heu mähe man den Wundklee in voller goldgelber Blüte. Um Blattverlust bei der rasch vor sich gehenden Heuwerbung zu verhindern, empfiehlt sich die Verwendung von Kleehütten und Kleereitern. Für Samengewinnung, welche sehr schwierig ist, weshalb der Same heute noch sehr teuer im Handel zu stehen kommt, wird Ende August geschnitten, wenn die meisten Blüten weiß gefärbt sind und die tauben Blüten abfallen. Der Wundklee wird besonders von Rindvieh und Schafen, wenn sie sich einmal an denselben gewöhnt haben, grün oder gedörrt sehr gern gefressen. Grünfutter bläht nicht und liefert sehr fette Milch sowie schön gelb gefärbte Butter. Das Heu steht im Nährwert dem Rotkleeheu nur wenig nach. Der Boden ist nach Wundklee sehr mild und mürbe, weshalb er eine ausgezeichnete Vorfrucht zur Winterung abgibt, übrigens kann er in kurzen Zeiträumen und selbst mehrere Male aufeinander auf demselben Felde gebaut werden.[WS 1]

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vgl. Anthyllis in Band 1