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MKL1888:Annweiler

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Annweiler“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Annweiler“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 1 (1885), Seite 609
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Annweiler. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 609. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Annweiler (Version vom 02.11.2021)

[609] Annweiler, Stadt in der bayr. Rheinpfalz, Bezirk Bergzabern, an der Queich, in einem romantischen Thal der Haardt, an der Linie Germersheim-Saarbrücken der Pfälzischen Eisenbahn, Sitz eines Amtsgerichts, hat eine evangelische und kath. Kirche, eine Lateinschule, Papier-, Strohwarenfabrikation, Gerberei, Bierbrauerei, Steinbrüche, Holz- und Schafhandel, Obst- und Weinbau und (1880) 2945 Einw. (621 Katholiken). 3 km südöstlich liegt die Schloßruine Trifels (s. d.). – A., in Urkunden Anvilre, erhielt von Friedrich II. 1219 Stadtrechte und wurde zur Reichsstadt erhoben, aber 1331 vom Kaiser Ludwig dem Bayern an Kurpfalz verpfändet und ging dann an Pfalz-Zweibrücken über. Nach A. nennt sich Markward, Truchseß von A., ein vertrauter Freund Friedrich Barbarossas und Erzieher Heinrichs VI., der ihn 1195 zum Statthalter in der Mark Ancona, der Romagna und in Ravenna ernannte, nach dessen Tode die Hauptstütze der deutschen Partei gegen Innocenz III.; er starb im September 1202.