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MKL1888:Andronikow

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Andronikow“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Andronikow“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 1 (1885), Seite 558
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Andronikow. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 558. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Andronikow (Version vom 01.11.2021)

[558] Andronikow, Iwan Malchasowitsch, Fürst, russ. General, geb. 1798 zu Tiflis, Sprößling eines der ältesten kachetischen Dynastengeschlechter, trat 1817 zu Petersburg in die Garde, focht seit 1824 als Major erst im Kaukasus, 1826 und 1827 im Kriege gegen Persien und avancierte nach der Erstürmung von Achalzych 1828 zum Obersten und Kommandanten des Nischegoroder Regiments, mit welchem er bei Besiburt ein türkisches Detachement auseinander sprengte. Nachdem er sich im Kampf gegen die kaukasischen Bergvölker mehrfach, namentlich 1840 durch Unterdrückung eines Aufstandes der Osseten, hervorgethan, ward er 1850 Militärgouverneur von Tiflis und 1851 Generalleutnant. Beim Ausbruch des Kriegs von 1853 mit der Führung eines Korps von 10,000 Mann betraut, schlug er 26. Nov. das türkische Hauptkorps bei Suplis in die Flucht, überschritt die Grenze und besetzte den Sandschak Pozchow. Im Feldzug von 1854 befehligte er sämtliche russische Streitkräfte in Gurien, Imerethi, Mingrelien und in der Provinz Achalzych, mußte beim Erscheinen der verbündeten feindlichen Flotten 19. Mai Redutkalé räumen und sich nach Osurgeti zurückziehen, erfocht aber 16. Juni über die 30,000 Mann starken Türken unter Selim Pascha bei Tscholok einen vollständigen Sieg, welcher Gurien und Mingrelien den Russen sicherte. Im Frühjahr 1855 legte A. sein Kommando nieder und trat bald auch von seinem Posten als Gouverneur von Tiflis zurück.