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MKL1888:Ampezzaner Thal

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Ampezzaner Thal“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Ampezzaner Thal“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 1 (1885), Seite 500
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Ampezzaner Thal. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 500. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Ampezzaner_Thal (Version vom 20.08.2021)

[500] Ampezzaner Thal (Höllensteinthal), südliches Seitenthal des Pusterthals in Tirol, umfaßt das obere Rienzthal, den aus demselben in das Boitathal führenden niedrigen Gebirgssattel und den Anfang des Thals der Boita. Es ist von der 1830 angelegten, sowohl militärischen als kommerziellen Zwecken (namentlich dem Holzhandel nach Italien) dienenden Ampezzaner Straße durchzogen und wird wegen der das Thal umschließenden Dolomiten seit neuerer Zeit mit besonderer Vorliebe von Fremden aufgesucht. Schöne Punkte in diesem Thal und seiner Umgebung sind der Toblacher See, die Orte Landro (Höllenstein) und Schluderbach, der Dürren- und der Misurinasee, der aussichtsreiche Monte Piano (2296 m), endlich der Hauptort des Thals, Cortina d’Ampezzo, in weitem, von Dolomitbergen (Monte Cristallo 2929 m, Tofana 3269 m, Antelao 3253 m, Sorapiß 3291 m) umrahmtem Thalkessel, 1140 m ü. M. an der Boita reizend gelegen, mit schöner Kirche in byzantinischem Stil mit Holzschnitzereien und frei stehendem Glockenturm, Sitz einer Bezirkshauptmannschaft und eines Bezirksgerichts, mit einer Fachschule für Holzschnitzerei, Tischlerei und Silberfiligranarbeit, welche Industriezweige nebst Holzhandel hier betrieben werden, und (1880) 811 Einw. Vgl. Rohracher, Das Ampezzothal (Innsbr. 1878); Noë, Ampezzo und seine Dolomiten (Klagenf. 1880); Kurz-Meurer, Führer durch die Dolomiten (Gera 1884).