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MKL1888:Aluminiumrhodanīd

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Aluminiumrhodanīd“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Aluminiumrhodanīd“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 19 (Supplement, 1892), Seite 1920
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Aluminiumrhodanīd. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 19, Seite 19–20. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Aluminiumrhodan%C4%ABd (Version vom 16.01.2025)

[19] Aluminiumrhodanīd (Rhodanaluminium, Aluminiumthiocyanat) Al2(CNS)6 entsteht bei Zersetzung von Aluminiumsulfat (schwefelsaurer Thonerde) mit Rhodanbaryum oder Rhodancalcium. Die vom Niederschlag abgezogene klare Flüssigkeit, welche das A. gelöst enthält, ist rötlich gefärbt, wenn eins der angewandten Materialien Eisen enthielt. Die Färbung verschwindet beim Erhitzen, weil alsdann das Eisenoxydsalz in Eisenoxydulsalz verwandelt wird. Hierauf beruht die Anwendung des Aluminiumrhodanids in der Zeugdruckerei zur Erzeugung besonders schöner und frischer Alizarinrotfarben, da es Spuren von Eisen in den angewandten Materialen verhindert, sich mit dem Alizarin zu vereinigen und so die rote Farbe zu beeinträchtigen. Diese Beize ist wenig ökonomisch, weil nur 0,33 des Thonerdegehalts an die Faser abgegeben wird. Man benutzt indes auch basische Aluminiumrhodanide, welche aus Rhodanbaryum oder Rhodancalcium mit abgestumpftem Aluminiumsulfat oder Alaun dargestellt werden, und deren Lösungen sich [20] beim Erhitzen um so stärker trüben, je basischer sie sind. Beim Verdünnen mit Wasser zeigen sie keine Dissociation.