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MKL1888:Aluminiumchlorid

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Aluminiumchlorid“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Aluminiumchlorid“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 1 (1885), Seite 430431
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Aluminiumchlorid. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 430–431. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Aluminiumchlorid (Version vom 15.01.2025)

[430] Aluminiumchlorid (Chloraluminium) Al2Cl6, entsteht, wenn man fein verteiltes Aluminium in Chlor erhitzt oder über ein erhitztes Gemisch von Aluminiumoxyd (Thonerde) und Kohle einen Chlorstrom leitet. Das A. verflüchtigt sich, ohne zu schmelzen, und bildet nach der Verdichtung eine weiße, durchscheinende [431] kristallinische Masse, welche an der Luft stark raucht, begierig Feuchtigkeit anzieht und sich in Wasser, Alkohol und Äther löst. Die Lösung von Aluminiumhydroxyd in Salzsäure gibt beim Verdampfen zerfließliche Kristalle von A. mit 12H2O, welche beim Erhitzen erst Wasser, dann Salzsäure verlieren und Aluminiumoxyd hinterlassen. Das Chloraluminium-Chlornatrium Al2Cl6 + 2NaCl wird erhalten, wenn man über eine erhitzte Mischung von Aluminiumoxyd, Kohle und Chlornatrium Chlor leitet. Es gleicht dem A., ist aber weniger hygroskopisch und bildet jetzt den Ausgangspunkt zur Aluminiumfabrikation. Eine unreine (blei- und arsenhaltige) Lösung von A., aus schwefelsaurer Thonerde und Chlorcalcium dargestellt, kommt unter dem Namen Choralum (Chloralium) als Desinfektionsmittel in den Handel, steht aber in ihrer desinfizierenden und klärenden Kraft dem Alaun und Eisenvitriol nach und wird jetzt zum Karbonisieren (Entkletten) der Wolle benutzt.