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MKL1888:Alterserkennung

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Alterserkennung“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Alterserkennung“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 1 (1885), Seite 421
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Alterserkennung. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 421. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Alterserkennung (Version vom 21.04.2022)

[421] Alterserkennung bei den Haussäugetieren beruht hauptsächlich auf der erfahrungsmäßigen Kenntnis des Zahnwechsels und der Veränderung in Form und Stellung, welche die Zähne, namentlich die Schneidezähne, durch den Gebrauch erleiden; beim Rind geben zugleich das Wachstum der Hörner und die Ringbildung an denselben gewisse Anhaltspunkte. Selbstverständlich kommt nebenbei das Aussehen der Tiere in Betracht. Alte Tiere zeigen oft am Kopf graue Haare und ein Zusammenschrumpfen des Fettpolsters unter der Haut. Alle landwirtschaftlichen Haustiere erlangen ihren vollen Wert erst mit einem gewissen Alter; sie gehen im Wert zurück, sobald sie die höhern Lebensjahre erreichen. Demnach hat die A. im Viehhandel eine große Bedeutung. Bei Pferden wird dieselbe durch die Beschaffenheit des Unterkiefers und der Schneidezähne in demselben genügend ermöglicht. Bis zum siebenten Lebensjahr ist das Alter der Pferde präzis festzustellen, bei ältern Pferden kann die A. nur annähernd richtig sein. In der mittlern Lebenszeit macht es übrigens für die Verwertung der Pferde nicht viel aus, ob dieselben 2–3 Jahre älter sind oder nicht. Die Rinder gewähren neben den Schneidezähnen des Unterkiefers besonders in der Beschaffenheit der Hörner einen Anhalt für die A. Ziegen und Schafe werden nach dem Wechsel und der Reibefläche der Schneidezähne beurteilt. Bei Schweinen richtet man sich zweckmäßig nach der Formation der Kopfknochen und nach der Beschaffenheit der Haut. Ähnlich wird beim Geflügel die A. nach der Form und Struktur des Schnabels sowie nach der Farbe, Dicke und sonstigen Beschaffenheit der Haut an den Gliedmaßen und am Rumpf bewirkt.