Zum Inhalt springen

MKL1888:Alpinĭa

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Alpinĭa“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Alpinĭa“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 1 (1885), Seite 408409
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: [[{{{Wikisource}}}]]
Wikipedia-Logo
Wikipedia: Alpinia
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Alpinĭa. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 408–409. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Alpin%C4%ADa (Version vom 06.01.2023)

[408] Alpinĭa L., Pflanzengattung aus der Familie der Zingiberaceen, nach dem italienischen Botaniker Prosper Alpino benannt, hochstengelige Stauden mit knolligem Wurzelstock, wechselständigen, ganzrandigen Blättern, ähren-, trauben- oder rispenständigen Blüten und häutiger, dreiklappiger, vielsamiger Kapsel; 30 meist tropisch-asiatische, auch in Mexiko und Westindien vertretene Arten. A. Galanga Sw., mit breit lanzettlichen Blättern und rispigen Blütenständen, auf den malaiischen Inseln, besonders auf Java, heimisch, liefert angeblich die große Galgantwurzel, welche von der Malabarküste nach Bombay gelangt, und wahrscheinlich auch die chinesischen Galgantkardamomen. A. officinarum Hance, mit meterhohen Stengeln, bis über 30 cm langen Blättern und weißen, weinrot gestreiften Blüten, auf der chinesischen Insel Hainan, hauptsächlich aber auf der zunächst gegenüberliegenden Halbinsel angebaut, liefert die kleine Galgantwurzel, welche allein für den europäischen Markt Bedeutung hat. Sie besteht aus etwa 7 cm langen, bis 2 cm dicken, knieförmig gebogenen Rhizomen, ist braunrot, riecht angenehm gewürzhaft, den Kardamomen ähnlich, schmeckt brennend scharf, ingwerartig und enthält Kämpferid, Galangin und Alpinin. Sie ist offizinell und wird als aromatisches Reizmittel, namentlich auch zu Likören, Essigen etc., benutzt. Sie kam wahrscheinlich durch die Araber des [409] frühern Mittelalters nach Europa. A. nutans Rosc., aus Ostindien, 2½–3 m hoch, mit schönen gelblichen, purpur und braun gezeichneten Blüten in fußlanger, hängender Traube, wird als Warmhauspflanze bei uns kultiviert.