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MKL1888:Aletschgletscher

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Aletschgletscher“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Aletschgletscher“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 1 (1885), Seite 315
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Aletschgletscher. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 315. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Aletschgletscher (Version vom 25.02.2024)

[315] Aletschgletscher, ein im schweizer. Kanton Wallis auf der Südseite der Jungfrau in das Rhônethal herabsteigender Gletscher, der größte Europas (fast 20 km lang). Über seinen Rücken geht der Weg zur Jungfrau, die von hier aus als unbedeutende Schneekuppe erscheint. Durch drei kolossale Firnmulden (Großer Aletschfirn, Jungfraufirn, Ewigschneefirn) genährt, steigt der Eisstrom in majestätischem Bogen thalab und heißt im Gegensatz zum Mittlern und Obern A., die von der rechten Seite in ihn einmünden, der Große A. Auf dem Ostrand des Gletschers liegt in 2350 m Höhe der Merjelensee, der durch einen Kanal nach dem Viescher Gletscher abfließt, während die Wasser des Aletschgletschers durch die reißende Massa dem Rhône zugeführt werden (oberhalb Naters). Das nordwestlich liegende Aletschhorn (4198 m), eine großartige Schneepyramide, ist der zweithöchste Gipfel der Berner Alpen und wurde im Juni 1859 von dem Engländer F. F. Tuckett, vom Äggischhorn aus, zum erstenmal erstiegen (s. Finsteraarhorn). Gegenwärtig erfolgt die Besteigung meist vom Hotel Bellalp, das am Südwestfuß des Aletschgletschers in 2052 m Höhe liegt.