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MKL1888:Aland

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Aland“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Aland“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 1 (1885), Seite 274
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Aland. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 274. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Aland (Version vom 15.09.2022)

[274] Aland (Nerfling, Idus Heck.), Fischgattung aus der Ordnung der Edelfische und der Familie der Karpfen (Cyprinoidei), Fische mit mäßig gestrecktem, wenig zusammengedrücktem Leib, breitstirnigem Kopf, endständigem, schief gespaltenem Maul, hinter dem Ende der Rückenflosse beginnender Afterflosse und in drei Reihen zu drei und fünf geordneten Schlundzähnen. Der A. (Schwarznerfling, Rohrkarpfen, Idus melanotus Heck.), 50–55 cm lang und bis 3 kg schwer, auf dem Rücken grauschwarz, goldig glänzend, an den Seiten heller, auf dem Bauch silberweiß, auf dem Kopf und den Deckelstücken goldfarben, an Rücken- und Schwanzflosse grauviolett, an den übrigen Flossen rot, findet sich in allen mittlern und größern Seen Europas und Nordwestasiens, auch im Meer, lebt von Gewürm und Kerbtieren, vielleicht auch von kleinen Fischen und laicht im Mai in Flüssen. Sein Fleisch ist grätig, aber doch geschätzt. Eine Varietät, der Goldnerfling (Goldorfe), an Rücken und Seiten hoch orangegelb, am Bauch silberglänzend, mit roten, an den Spitzen weißen Flossen, ist in den Teichen von Dinkelsbühl zu Hause, findet sich auch in der Regnitz, Pegnitz, Rednitz und Wörnitz, im Rhein und Main und kommt als unechter Goldfisch für Springbrunnenbassins, Aquarien etc. in den Handel. Man hält ihn auch in Karpfenteichen, weil er nahe der Oberfläche schwimmt, deshalb Raubvögel leichter wahrnimmt und durch rechtzeitiges Tiefergehen die Karpfen warnt.

Aland, linker Nebenfluß der Elbe in der preuß. Provinz Sachsen, entspringt unfern Werben an der Elbe, vereinigt sich vor Seehausen mit der stärkern Biese, ist 38 km weit schiffbar und mündet bei Schnakenburg im Hannöverschen.