MKL1888:Agāpen
[181] Agāpen (v. griech. agāpe, „Liebe“, Liebesmahle), die gemeinsamen Mahlzeiten der ersten Christen, welche zur Darstellung und Bethätigung der die Gemeinde verbindenden Liebe gehalten wurden und in der Feier des Abendmahls gipfelten. Als abendliche und geschlossene Versammlungen erregten sie den Argwohn der Heiden, verloren aber auch in der Kirche an Ansehen, seitdem sich das Abendmahl von ihnen abgelöst hatte, um mit dem Morgengottesdienst verbunden zu werden. Die allmählich zu Armen- und Krankenspeisungen herabgesunkenen oder zu Gastmählern entarteten A. wurden seit dem 4. Jahrh. von Kirchenvätern und Synoden immer energischer angegriffen und endlich ganz abgeschafft. In der neuern Zeit haben die Herrnhuter die Liebesmahle wieder erneuert; sie halten dieselben besonders an den hohen Festtagen und genießen dabei unter Gebet und Gesang Thee und Backwerk.