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MKL1888:Achillēa

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Achillēa“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Achillēa“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 1 (1885), Seite 86
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Achillēa. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 86. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Achill%C4%93a (Version vom 27.12.2022)

[86] Achillēa L. (Schafgarbe), Gattung aus der Familie der Kompositen, nach Achilleus genannt, weil auf dessen Rat Patroklos mit der Wurzel der Pflanze den verwundeten Eurypylos verband, perennierende Kräuter mit meist aufsteigendem Stengel, gesägten, eingeschnittenen oder 1–3fach fiederspaltigen Blättern und kleinen bis mittelgroßen Blütenköpfchen in Doldenrispen. Etwa 100 Arten in den gemäßigten Klimaten der nördlichen Halbkugel. A. atrata L. (schwärzliche Schafgarbe), auf den Alpen, 26 cm hoch, mit weichhaarigem Stengel, 2,5–5 cm langen, kämmig-fiederteiligen Blättern und Blüten mit weißem Strahl und gelblichweißer Scheibe, ist von aromatisch-bitterm Geschmack und bildet mit der weißwolligen A. nana und der folgenden das echte Genippi der Schweizer, welches als tonisches Mittel allgemein in Gebrauch ist. A. moschata L. (Moschusschafgarbe, Iva), auf den Alpen, niedrig, mit weißen, großstrahligen Blüten, riecht stark und angenehm aromatisch, schmeckt brennend gewürzhaft-bitter, enthält neben Achilleïn noch Ivaïn, Ivaöl und Moschatin und wird namentlich zur Bereitung des Ivalikörs benutzt. A. millefolium L. (gemeine Schafgarbe), in Europa, Nordasien und Nordamerika auf Triften, Wiesen, Rainen und an Wegen, mit weichhaarigem oder auch fast kahlem Stengel, fast bis zur Mittelrippe doppelt-fiederspaltigen, weichhaarigen oder fast kahlen Blättern. Blätter und Blüten waren früher offizinell. Die gewürzhaft riechenden und aromatisch-bitter schmeckenden Blätter und Blüten enthalten ein blaues ätherisches Öl, einen Bitterstoff (Achilleïn) und Aconitsäure. Der frisch ausgepreßte Saft der Blätter dient häufig bei Frühlingskuren, auch benutzt man die jungen Blätter als Gemüse und zu Kräutersuppen und säet die Pflanze mit Weißklee und Gräsern auf Weiden. Mehrere Arten werden als Gartenpflanzen kultiviert. A. Ptarmica, s. Ptarmica.