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MKL1888:About

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „About“ in Meyers Konversations-Lexikon
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Band 1 (1885), Seite 5051
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About. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 50–51. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:About (Version vom 11.04.2021)

[50] About (spr. ábu), Edmond, franz. Schriftsteller, geb. 14. Febr. 1828 zu Dieuze in Lothringen, ward auf dem Lycée Charlemagne und auf der Normalschule in Paris, seit 1851 auf der französischen Schule zu Athen gebildet. Während seines Aufenthalts in Griechenland verfaßte er eine Denkschrift: „L’île d’Égine“ (Par. 1854), und trieb mit Eifer archäologische Studien. Nach Paris 1853 zurückgekehrt, widmete er sich ausschließlich schriftstellerischen Arbeiten. Schon seine Erstlingswerke: „La Grèce contemporaine“ (1853, 7. Aufl. 1879) und der Roman „Tolla Feraldi“ (1855) nebst der kunstkritischen Schrift „Voyage à travers l’exposition des beaux-arts“ (1855), errangen ihm eine hervorragende Stellung unter den zeitgenössischen Autoren. Es folgten die anziehenden Novellen „Les mariages de Paris“ (1856) und die Romane: „Le roi des montagnes“ (1856), „Germaine“ (1857) und „Les échasses de maître Pierre“ (1858). Ein Aufenthalt in Rom (1858) veranlaßte die Schrift „La question romaine“ (Brüss. 1859; 2. Aufl., Par. 1861), die zum erstenmal Gelegenheit gab, A., was später beinahe ein Gemeinplatz wurde, mit Voltaire zu vergleichen. Seit 1861 schrieb er für die „Opinion nationale“ unter dem Titel: „Lettres d’un bon jeune homme à sa cousine Madeleine“ wöchentliche Berichte, die sich über die politischen und sozialen Tagesfragen ergingen und später auch gesammelt erschienen (3. Aufl. 1863). Keinen Anklang fand er mit seinen dramatischen Produkten. Dagegen gewann er durch seine Erzählungen stets von neuem die Gunst des Publikums. Wir nennen: „L’homme à l’oreille cassée“ (1862); „Le nez d’un notaire“ (1862); „Le cas de Mr. Guérin“ (1862); „Madelon“ (1863), die ganz besonderes Aufsehen machte; „Trente et quarante“ (1865); ferner die vorwiegend didaktisch gehaltene Novelle „La vieille roche“ (1865, 3 Bde.); „L’Infâme“ (1867); „Les mariages de province“ (1868) und „Le Fellah“ (1869), eine Schilderung Ägyptens, das A. bei Gelegenheit der Eröffnung des Suezkanals besucht hatte. A. gehörte zu den wenigen jüngern Schriftsteller von Begabung, welche sich dem Kaiserreich angeschlossen hatten, und erfreute sich der besondern Gunst des Kaisers Napoleon III., der ihn auch zu den Hoffesten nach Compiègne lud. Beim Ausbruch des deutsch-französischen Kriegs folgte er der Armee Mac Mahons als Berichterstatter des „Soir“ in das Elsaß, doch machten die ersten Siege der Deutschen seiner Thätigkeit ein schnelles Ende. Unter der neuen Ordnung der Dinge nahm er dann im „Soir“ seine Angriffe gegen die Ultramontanen wieder auf und spielte den gemäßigten Republikaner, seit 1875 insbesondere als Chefredakteur des von ihm und Francisque Sarcey gegründeten „XIX. Siècle“, in welchem er namentlich einen erbitterten und erfolgreichen Krieg gegen die Regierung vom 16. Mai 1877 geführt hat. Sein neuester, gegen die skandalösen Erfolge [51] Zolas und andrer Naturalisten gerichteter Roman, „Roman d’un brave homme“ (1880), fand trotz der ehrbaren Tendenz im großen Publikum wenig Anklang. Von sonstigen Schriften sind noch zu nennen: „Le progrès“ (1864); „Les questions d’argent“ (1865); „Causeries“ (1865–66, 2 Bde.); „L’assurance“ (1866); „ABC du travailleur“ (1868); „Alsace 1871–72“ (1872) u. a. Im J. 1884 wurde A. Mitglied der Akademie; er starb 17. Jan. 1885.