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MKL1888:Abkochen

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Abkochen“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Abkochen“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 1 (1885), Seite 45
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Abkochen. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 45. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:Abkochen (Version vom 10.05.2021)

[45] Abkochen (Absieden), das Kochen fester Substanzen mit Wasser, um sie in irgend einer Weise zu verändern oder um die in ihnen enthaltenen löslichen Stoffe auszuziehen. Die zu extrahierenden Stoffe müssen gut zerkleinert werden; man kocht über freiem Feuer oder im Dampfbad, in offenen, irdenen oder verzinnten Gefäßen oder im verschlossenen Dampfkochtopf (Papinschen Topf). Substanzen, welche flüchtige Stoffe, z. B. ätherische Öle, enthalten, werden nicht gekocht, sondern nur mit siedendem Wasser übergossen und bleiben im gut verschlossenen Gefäß ½ Stunde stehen. Die durch das A. erhaltene Flüssigkeit heißt „Dekokt“ oder „Absud“. Zur Bereitung eines pharmazeutischen Dekokts übergießt man die zerkleinerte Substanz in einer verschließbaren Zinnbüchse mit kaltem Wasser, hängt diese ½ Stunde in ein Wasserbad, koliert und preßt ab. Ein Teil Substanz soll zehn Teile Dekokt liefern. — Militärisch heißt A. die. Zubereitung der warmen Mahlzeit im Lager oder im Biwak.