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MKL1888:Épréménil

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Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Épréménil“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Épréménil“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 5 (1886), Seite 713
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Épréménil. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 5, Seite 713. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:%C3%89pr%C3%A9m%C3%A9nil (Version vom 29.05.2021)

[713] Épréménil (Esprémenil, spr. ep-), Jean Jacques Duval d’, franz. Parlamentsrat, geb. 1746 zu Ponditscherri, ward Advokat des Königs am Châtelet, kaufte sich aber bald darauf eine Stelle am Parlament zu Paris und erwarb sich bald einen berühmten Namen, namentlich durch die glänzende Verteidigung des Gerichtshofs von Ponditscherri gegen den Grafen von Lally-Tollendal. In der Parlamentssitzung vom 27. Nov. 1787 beschwor er den König, die anstößigen Edikte zurückzunehmen und die Reichsstände zu berufen, verfaßte im Mai 1788 eine Erklärung über die Rechte des Volkes und veranlaßte den Widerstand des Pariser Parlaments gegen die Regierung, weshalb er nebst Montsabert verhaftet und auf die Insel Marguerite verwiesen ward. Zum Mitglied der Nationalversammlung gewählt, schloß er sich anfangs der liberalen Partei an, verteidigte aber, als die Bewegung die Schranken überschritt, die Grundsätze der konstitutionellen Monarchie, wie er auch beim Sturm auf die Tuilerien (10. Aug. 1792) für den König in die Schranken trat. Hierauf zog er sich auf sein Landgut bei Havre zurück, ward aber von den Agenten der Revolution entdeckt und, dem Revolutionstribunal überliefert, 23. April 1794 zum Tod verurteilt und guillotiniert.