Zum Inhalt springen

MKL1888:Ägisthos

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Meyers Konversations-Lexikon
4. Auflage
Seite mit dem Stichwort „Ägisthos“ in Meyers Konversations-Lexikon
Seite mit dem Stichwort „Ägisthos“ in Meyers Konversations-Lexikon
Band 1 (1885), Seite 195
Mehr zum Thema bei
Wikisource-Logo
Wikisource: [[{{{Wikisource}}}]]
Wikipedia-Logo
Wikipedia: Aigisthos
Wiktionary-Logo
Wiktionary:
korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Indexseite
Empfohlene Zitierweise
Ägisthos. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig 1885–1890, Band 1, Seite 195. Digitale Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/wiki/MKL1888:%C3%84gisthos (Version vom 30.10.2021)

[195] Ägisthos, in der griech. Mythe Sohn des Thyestes und dessen eigner Tochter Pelopia, der in das Fluchgeschick des Tantalidenhauses vielfach verflochten ist. Von Pelopia gleich nach der Geburt ausgesetzt, wurde A. von Hirten aufgefunden und von einer Ziege gesäugt, dann von des Thyestes Bruder Atreus in Mykenä als Sohn angenommen und erzogen. Auf Atreus’ Befehl sollte er später seinen Erzeuger Thyestes töten, wandte sich aber gegen den Pflegevater, erschlug ihn und setzte sich mit Thyestes in den Besitz der Herrschaft von Mykenä, aus welcher beide von des Atreus Sohn Agamemnon wieder verdrängt wurden. Während König Agamemnon vor Troja kämpfte, verführte A. dessen Weib Klytämnestra zur Untreue, erschlug den König meuchlings nach seiner Rückkehr aus dem Krieg und herrschte an Klytämnestras Seite sieben Jahre über Mykenä, bis endlich Agamemnons Sohn Orestes den Tod des Vaters durch Ermordung des Ä. rächte. Vgl. Agamemnon und Orestes.