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München (An die Schwiegereltern)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Joachim Ringelnatz
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Titel: München
Untertitel: An die Schwiegereltern
aus: Reisebriefe eines Artisten, S. 128
Herausgeber:
Auflage: 5.–9. Tausend
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1928 (EA 1927)
Verlag: Ernst Rowohlt
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer:
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Originalherkunft:
Quelle: Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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Bild
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Bearbeitungsstand
fertig
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MÜNCHEN
(An die Schwiegereltern)


München, bei der echten Frau zu Hause.
Endlich also wieder einmal Ruhepause.
Meine Stübchen, Küche, Bad, Salon,
Meinen Schreibtisch! Meine Blumenwiese

5
Auf der Brüstung vom Balkon!

Wie ich das genieße!
Ohne jemanden zu bitten oder stören.
Ha!: Ich dürfte ruhig mit Behagen
– weil sie mir gehören –

10
All die schönen Bilder an der Wand zerschlagen.

Doch ich tu’s nicht. Denn wir nießen die
Und das alles ge zu zweit,
Kindlich glückliche und fromme Zeit!
Schöner war es nirgends, wird es nie.

15
Und wir kochen, spielen Schach und lesen,

Plaudern: wie die Zwischenzeit gewesen,
Ordnen, albern, täubeln. Bis es klingelt. Dann
Sind wir mäuschenstill.
Weil ich all die Leute von X Jahren

20
Vieler Städte, die mal gütig zu mir waren

Aber alle mal nach München fahren,
Nicht empfangen – oder doch nicht nach Gebühr behandeln kann.