Müllertücke (Erk, Variante 2)
Mäßig. | Mündlich, aus Dreieichenhain unweit Darmstadt. |
wollt in den Wald spazieren gehn,
wol in den grünen Walde.
drei Räuber an dem Wege stahn,
drei Räuber und drei Mörder.
hast du kein schwangres Weibelein?
wir wolln dirs theur abkaufen.“
sechshundert Thaler zahlt er aus
dem Müller für sein Weibchen.
das ist kein Geld für Weib und Kind:
mein Weibchen ist mir lieber.
neunhundert Thaler zahlt er aus
dem Müller für sein Weibchen.
das ist kein Geld für Weib und Kind:
mein Weibchen ist mir lieber.
zwölfhundert Thaler zahlt er aus
dem Müller für sein Weibchen.
das ist schon Geld für Weib und Kind:
‚‚‚Mein Weib das sollt ihr haben!‘‘‘
sein Weibchen hinter dem Ofen stand
mit ihrn schwarzbraunen Augen.
lauf du geschwind in Wald hinein!
dein Vater liegt am Sterben.‘‘‘
drei Räuber an dem Wege stahn,
drei Räuber und drei Mörder.
bist du dem Müller sein Weibelein,
das wir so theur erkaufet?“
und führt sie untern Eichenbaum:
„Darunter mußt du sterben!“
der soll kein Theil an mir nicht han
im Himmel und auf Erden!““
3, 3. Wir wollens theur erkaufen. – 16. „„Mein Bruder ist ein Jägersmann, der alle Vögel schießen kann; der wird euch schon belauren!““