Lust am Liebchen
Wie selig, wer sein Liebchen hat,
Wie selig lebt der Man!
In Friedrichs oder Ludwigs Stadt
Ist keiner besser dran.
Dafür ihn bieten kan;
Und wenn er keinen Kreuzer hat,
Dünkt er sich Krösus dann.
Die Welt mag laufen, oder stehn;
Und alles auf dem Kopfe gehn!
Was kümmert er sich drum?
Hui! ist sein Wort zu Strom und Wind,
Wer macht aus euch sich was?
Und Regen macht nur nas.
Gram, Sorg’ und Grille sind ihm Spot;
Er fühlt sich frei und froh;
Und kräht, vergnügt in seinem Gott,
Durch seine Adern kreiset frisch
Und ungehemt sein Blut.
Gesunder ist er, wie ein Fisch,
In seiner klaren Flut.
Bei federleichtem Sin,
Und träumt sich in ein Paradies
Mit seiner Eva hin.
In Götterfreuden schwimt der Man,
Der singen oder sagen kan,
Daß ihn sein Liebchen küst. –
Doch ach! was sing’ ich in den Wind,
Und habe selber keins?
O kom und werde meins!