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Lorenz Clasen †

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Textdaten
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Autor:
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Titel: Lorenz Clasen †
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 15, S. 452_d
Herausgeber: Adolf Kröner
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1899
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger G. m. b. H. in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[452_d] Lorenz Clasen †. In Leipzig starb am 31. Mai dieses Jahres hochbetagt, in seinem 87. Lebensjahre, der Historienmaler Professor Lorenz Clasen, dessen Name verknüpft ist mit einem der bekanntesten Kunstwerke, in dem der deutsche Nationalgedanke unmittelbar vor der Entstehung des neuen Reichs seinen glücklichsten und erfolgreichsten Ausdruck fand. Es ist das Gemälde „Die Germania auf der Wacht am Rhein“, welches in den begeisterungsvollen Tagen von 1870/71 in Hunderttausenden von Vervielfältigungen seinen Weg als Zimmerschmuck in Palast und Hütte fand. Der Künstler hatte das Bild in den sechziger Jahren geschaffen und ließ ihm, als es einen so beispiellosen Erfolg hatte, Anfang der siebziger Jahre als Gegenstück „Die Germania auf dem Meere“ folgen, das ebenfalls eine weite Verbreitung erlangte. Lorenz Clasen wurde am 14. Dezember 1812 zu Düsseldorf geboren, wo sein Vater Oberappellationsgerichtsrat war. Mit 17 Jahren ward er Schüler der Düsseldorfer Kunstakademie in der Malklasse Theodor Hildebrandts. 1837 entstand sein Erstlingswerk „Die ersten Christen“. Ihm folgte eine Reihe bemerkenswerter historischer Bilder, von denen wir hier nur als die bekanntesten „Peter von Amiens predigt den Kreuzzug“ und „Die Verstoßung der heiligen Elisabeth“ nennen wollen. Allein nicht nur mit dem Pinsel, sondern auch mit der Feder bethätigte Clasen seinen künstlerischen Trieb, indem er geistreiche Kunstkritiken schrieb, die allgemeine Beachtung fanden. In den vierziger Jahren siedelte er nach Berlin und zehn Jahre später nach Leipzig über, wo er bis in sein hohes Alter geistesfrisch und rüstig als Künstler und Schriftsteller wirkte. Er war in zweiter Ehe mit der als Dichterin bekannten Mathilde Schmid verheiratet, die noch jetzt in Leipzig schriftstellerisch thätig ist.