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Lied eines theokritischen Ziegenhirten

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Textdaten
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Autor: Friedrich Nietzsche
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Titel: Lied eines theokritischen Ziegenhirten
Untertitel:
aus: Die fröhliche Wissenschaft. („la gaya scienza“) Anhang: Lieder des Prinzen Vogelfrei, S. 343-344
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1887
Verlag: E. W. Fritzsch
Drucker: Adolph Mehnert
Erscheinungsort: Leipzig
Übersetzer: {{{ÜBERSETZER}}}
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Google-USA* und commons
Kurzbeschreibung:
Andere Version: Lied des Ziegenhirten in Idyllen aus Messina, 1882
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[343]

 Lied
eines theokritischen Ziegenhirten.

Da lieg’ ich, krank im Gedärm, –
Mich fressen die Wanzen.
Und drüben noch Licht und Lärm!
Ich hör’s, sie tanzen …

5
Sie wollte um diese Stund’

Zu mir sich schleichen.
Ich warte wie ein Hund, –
Es kommt kein Zeichen.

Das Kreuz, als sie’s versprach?

10
Wie konnte sie lügen?

– Oder läuft sie Jedem nach,
Wie meine Ziegen?

Woher ihr seid’ner Rock? –
Ah, meine Stolze?

15
Es wohnt noch mancher Bock

An diesem Holze?

– Wie kraus und giftig macht
Verliebtes Warten!
So wächst bei schwüler Nacht

20
Giftpilz im Garten.
[344]

Die Liebe zehrt an mir
Gleich sieben Uebeln, –
Nichts mag ich essen schier.
Lebt wohl, ihr Zwiebeln!

25
Der Mond gieng schon in’s Meer,

Müd sind alle Sterne,
Grau kommt der Tag daher, –
Ich stürbe gerne.


 *     *     *