Lied eines abziehenden Burschen (Schwab)
Bemooster Bursche zieh’ ich aus,
Behüt dich Gott, Philisters Haus!
Zur alten Heimath geh’ ich ein,
Muß selber nun Philister seyn.
Ich zieh’ nicht mehr in euch herum,
Durchtön’ euch nicht mehr mit Gesang,
Mit Lärm nicht mehr und Sporenklang.
Was wollt ihr Kneipen all’ von mir?
Winkt nicht mit eurem langen Arm,
Macht mir mein durstig Herz nicht warm.
Ei grüß’ euch Gott, Collegia!
Wie steht ihr in Parade da.
Jetzt kriegt ihr mich nicht mehr herein.
Auch du von deinem Giebeldach
Siehst mir umsonst, o Carcer, nach.
Für schlechte Herberg, Tag und Nacht,
Leb’ alter Waffenboden, hoch!
Es stärkt den Geist die Wissenschaft,
So stärke du des Armes Kraft.
O Kind, schau noch einmal heraus!
Heraus mit deinen Aeuglein klar,
Mit deinem dunkeln Lockenhaar!
Und hast du mich vergessen schon,
Such’ dir nur einen Buhlen neu,
Doch sey er flott gleich mir und treu!
Und weiter, weiter geht mein Lauf,
Thut euch, ihr alten Thore, auf!
Gehab dich wohl du Musenstadt!
Ihr Freunde, drängt euch um mich her,
Macht mir mein leichtes Herz nicht schwer,
Auf frischem Roß, mit frohem Sang
Im nächsten Dorfe kehret ein,
Trinkt noch mit mir von Einem Wein. –
Und nun denn, Brüder, sey’s weil’s muß!
Das letzte Glas, den letzten Kuß!