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Lettische Volkslieder und Mythen/Die Wunderbohne

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Heimat und Fremde Lettische Volkslieder und Mythen
von Victor von Andrejanoff
Vogelhochzeit
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133.
Die Wunderbohne.

Eine weiße Bohne nahm ich,
In die Erde sie zu pflanzen.
Trug sie zu den roten Rosen,
Pflanzte sie im Rosengarten. –
Aufwuchs eine Bohnenranke
Bis hinauf zur Himmelswölbung.
An den Bohnenzweigen stieg ich
Gradeswegs empor zum Himmel,
Sitzen sah ich Gottes Sohn dort,
Sitzen an des Tisches Ende,
Eine goldne Kohklis[1] rühren
Und mit roten Äpfeln spielen.
„Gott zum Gruße, Gottes Söhnlein!
Hast mein Väterchen gesehn du?“.
„Väterchen am Meeresstrande
Ruht im weißen Dünenhügel!“

Anmerkungen

  1. Das zitherartige, mit Metallsaiten bespannte Nationalinstrument der Letten.