Knoist un sine dre Sühne (1815)
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Knoist un sine dre Sühne.
Twisken Werrel un Soist, do wuhnde ’n Mann un de hede Knoist, de hadde dre Sühne, de eene was blind, de annre was lahm un de dridde was splenternaket. Do gingen se mohl öwer Feld, do sehen se eenen Hasen. De blinne de schöt en, de lahme de fienk en, de nackede de stack en in de Tasken. Do käimen se für een groot allmächtig Waater, do wuren dre Schippe uppe, dat eene dat rann, dat annre dat sank, [267] dat dridde, do was keen Buoden inne. Wo keen Buoden inne was, do gingen se olle dre inne: do käimen se an eenen allmächtig grooten Walle (Wald), do was een groot allmächtig Boom inne, in den Boom was eene allmächtig groote Capelle, in de Capelle was een hageböcken Köster un een bußboomen Pastoer, de deelden dat Wiggewaater mit Knuppeln uit.
Sielig is de Mann,
de den Wiggewaater entlaupen kann.
Anhang
Knoist und sine dre Sühne.
(Aus dem Sauerland und in dem dortigen Dialect.) Wird singend und mit sehr lang gezogenen Sylben erzählt. Werrel (Werl) ist ein Wallfahrtsort in Westphalen, Soist (Soest) im Bergischen. Es wird auch als Räthsel angegeben und wenn man lang gerathen hat und nach der Auflösung fragt, geantwortet: „eine Lüge.“ Nach einer an dern Erzählung gehen sie, nachdem der nackende den gefangenen Hasen in die Tasche gesteckt hat, in die Kirche, wo der [XL] „böcken Pastor“ und der „hageböcken Köster“ das Weihwasser austheilen: „darauf keimen se bie een graut, graut Waater, dat was so breed, dat en Haan daröver schret, do wören drei Schippe up, dat eene was leck, dat annere was leck, dat derde was kien Boaden in, in dat, wo kien Boaden was, setten se sick alle drei in, de eene versop, de annere verdrank, de derde kam der gar nig wier ut.“