Kegellied
Der Dichter sang manch Liedchen,
Ihr Kegel, schon auf euch;
Doch kühlt er auch sein Müthchen
Sich gern in eurem Reich;
Und wieder auferstehn,
Und meint das Erdenwallen
Vor sich in euch zu sehn.
Wie eure Holzgestalten,
Stehn mancherlei Gewalten
Im Weg’ auch in der Welt.
Da fährt die Kugel drunter,
Und furchtbar reißt ihr Lauf;
Steht hölzern wieder auf.
Das sind die bösen Geister,
Des Lebens Plackerei’n;
Bist heut du ihrer Meister,
Stets rollt der Kugel Lauf;
Die heut du überwunden,
Stehn morgen wieder auf.
Dem Tapfern nie vergällt;
Er lernt das Mühsal lieben,
Schickt sich in seine Welt.
Ist heut der Stern gesunken,
Er sprüht in neuen Funken
Am Morgen wieder auf.
Er folget ohne Wanken
Dem ihm gestellten Ziel;
Zum Kegelwurf und Spiel.
Gehn heut im Blüthenregen
Viel der Gedanken drauf,
In immer frischem Segen
Jetzt in des Nordens Landen
Schiebt mit des Sturmes Macht
Der Herbst die Flur zu Schanden,
Und decket sie mit Nacht;
Der Kegel freien Lauf;
Der Frühling, dran unschuldig,
Steht immer wieder auf.
Und gar ein böser Schieber
Es schiebet Keiner drüber,
Er macht uns Alle todt.
Doch sendet er im Schube
Ja nur uns himmelauf;
Nur um so schöner auf.