Johannes Scherr’s „Bildersaal der Weltlitteratur“
[71] Johannes Scherr’s „Bildersaal der Weltlitteratur“, längst ein Liebling in den bildungsfreudigen Kreisen unseres Volkes, erscheint soeben in einer neuen, bedeutend umgearbeiteten und vermehrten Auflage. Ueber Zweck und Ziel des einzig in seiner Art dastehenden Werkes lassen wir am besten den Verfasser selbst sprechen, welcher in der Vorrede sagt: „Der ‚Bildersaal der Weltlitteratur‘ will eine umfassende Geschichte der Poesie in Beispielen liefern. Die einzelnen Abtheilungen oder Bücher dieser Geschichte sind eingeleitet durch litterarhistorische Skizzen, welche in möglichst bündiger Weise den Gang des litterargeschichtlichen Processes bei den einzelnen Völkern aufzeigen. Diesen Proceß sollen auch die kritisch gewählten, gesichteten und, wo immer es anging, in streng chronologische Ordnung gebrachten Beispiele aufzeigen. Zugleich zielen dieselben aber auch darauf ab, die Eigenart der einzelnen Dichter charakteristisch hervortreten zu lassen.
Der ‚Bildersaal‘ ist nicht etwa nur für Leute vom Fach bestimmt, sondern auch und recht eigentlich für das größere Publikum; für das größte, wünsche ich. Das Buch möchte seinen Lesern den Geist anregen und das Gemüth erquicken; es möchte unterrichten und zugleich ästhetischen Genuß bereiten. Es soll hingehen, das Evangelium der Schönheit zu predigen. Denn, fürwahr, wenn irgend eine Zeit, so bedarf die unserige dieser Predigt.“ Die neue Auflage erscheint in Lieferungen.