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In’s Auge Deinem Kinde!

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Textdaten
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Autor: Ludwig Bauer
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Titel: In’s Auge Deinem Kinde!
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 25, S. 385
Herausgeber: Ernst Keil
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1866
Verlag: Verlag von Ernst Keil
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung: Dann schau in’s Auge Deinem Kinde …
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In’s Auge Deinem Kinde!


Lähmt Dir die schwerste aller Ketten,
Die Alltagsnoth, des Geistes Kraft,
Hast Du, die Deinen warm zu betten,
In Sorgen Tag und Nacht geschafft,

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Und kommt kein Hoffnungshauch, der linde

Das bange Vaterherz durchweht,
Dann schau in’s Auge Deinem Kinde,
Das kräftigt Dich, wie ein Gebet!

Wenn Dich ein falscher Freund verrathen,

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Dem Du vertraut in Lust und Leid,

Wenn Deines Lebens beste Thaten
Verleumdung Dir entstellt und Neid,
Und wenn die Welt ringsum, die blinde,
Dein treustes Wollen nicht versteht,

15
Dann schau in’s Auge Deinem Kinde,

Das tröstet Dich, wie ein Gebet!

Und denkt Dein Herz in bittrer Reue,
Wie kalt Du fremdes Glück zerstört,
Wie Du das Wort der Lieb’ und Treue

20
In eitlem Wahn oft überhört,

Legt sich der Schmerz wie eine Rinde
Ums Herz Dir, daß es fast vergeht,
Dann schau in’s Auge Deinem Kinde,
Das löst Dein Leid wie ein Gebet!

Ludwig Bauer.