Hong-Kong

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HONG-KONG

Ich erhielt heute deinen beleidigten Brief.
Deine Nachschnüffelein kränken mich tief.
Und erstens ist Tay-Fi kein Frauenzimmer,
Dann zweitens treiben es andre viel schlimmer,

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Und drittens hab’ ich – parteilos betrachtet –

Zwar mit ihr in einem gemeinsamen Zimmer
Im Grand Hotel Discrétion übernachtet,
Doch war überhaupt nur dieses Zimmer noch frei,
Und wie die Betten zunander standen,

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(Vergleiche die kleine Skizze anbei)

Ist gar kein Grund zu Verdächten vorhanden. –
Im übrigen weißt du: Ich liebe dich sehr.
So lange von dir getrennt zu sein,
Erträgt aber niemand. Ich bin doch kein Stein,

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Und ich brauche – ganz schroff gesagt: mehr Verkehr.

Alle Männer, auch Frauen, ganz nebenher
Gesagt, alle Völker brauchen dasselbe!
Und diese blöde, luetische, gelbe
Chinesin kommt ernstlich doch nicht in Betracht.

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Wir haben uns halt mal per Zufall gefunden

Und ein paar anregende Stunden verbracht.
Man kann doch nicht ewig die ausgeschwätzte
Gleiche Gesellschaft und Gegend erleben.

*

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Wenn man alle Münchner nach Preußen versetzte

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Und umgekehrt. Und auch andererseits,

Etwa die Fakire nach der Schweiz. –
Was würde das Perspektiven ergeben! –
Wollen doch nicht am Alltäglichen kleben.
Großzügig sein! Also zürne nicht mehr. –

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Du weißt, welche Zeit dein Brief bis hierher

Bei dem miserablichten Dampferverkehr
Gebraucht, und wie lange es wiederum währt,
Bis du endlich meine Rückantwort liest.
Und dann – und ich habe das eben beniest –

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Ist doch die ganze Affäre verjährt.