Hervorragende Persönlichkeiten in Dresden und ihre Wohnungen: Johann Joachim Quantz
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[69] Nr. 82. Quantz, Johann Joachim, 1697–1773, berühmter Flötist, Mitglied der Dresdner Hofkapelle und Lehrer Friedrichs des Großen im Flötenspiel. 1714 kam Qu. zum erstenmal nach Dresden, fand hier aber keine Anstellung und verließ deshalb nach zweimonatigem Aufenthalte unsere Stadt. 1716 kehrte er auf Wunsch des damaligen hiesigen Stadtmusikus Heine wieder hierher zurück, war zwei Jahre in dessen Chore tätig und trat 1718 als Hoboist in die damals gegründete sogenannte polnische Kapelle über, die den König August II. auf seinen Reisen nach Polen zu begleiten hatte. Von jetzt an lernte Qu. auch Flöte blasen und unternahm mit Unterstützung seines Landesherrn von 1724–1727 eine Studienreise nach Italien, Paris und London. 1728 trat der Künstler in die Hofkapelle ein und war hier nur noch als Flötist tätig. – 1734 gab er seine ersten sechs Sonaten für Flöte und Baß heraus. Von 1739 an verschaffte er sich einen ebenso reichlichen als dauernden Nebenverdienst dadurch, daß er Flöten drechselte und sie auch abstimmte. Zwei Jahre später verließ er Dresden und trat unter sehr glänzenden Bedingungen in die Dienste Friedrichs des Großen, bei dem er als Lehrer und Tonsetzer mit bestem Erfolge wirkte, bis er 1775 in Potsdam starb.
In Dresden wohnte Qu. laut Adreßbuch von 1738 erst in der Neustadt, und zwar auf der Meißner Gasse in Lehmanns Hause, von dem die jetzige Nummer in Ermangelung von Verzeichnissen der früheren Neustädter Hausbesitzer nicht festgestellt werden [70] konnte. In den letzten zwei Jahren vor seiner Übersiedelung nach Berlin hatte er nach dem Adreßbuche von 1740 seine Wohnung auf der damaligen Großen Frauengasse bei dem Hoftöpfer Richau (auch Riegau geschrieben). Jetzt gehört das Gebäude zur Galeriestraße und zeigt die Hausnummer 4 (O.-Nr. 259).