Hervorragende Persönlichkeiten in Dresden und ihre Wohnungen: Friedrich August von Rutowski
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[74] Nr. 87. v. Rutowski, Friedrich August, Graf, 1702–1764, Generalfeldmarschall, ein Sohn August des Starken und der Türkin Fatime, hat ein sehr bewegtes Leben geführt. Seit 1727 in sächsischen Diensten stehend, wurde er 1739 General der Kavallerie. In der am 15. Dezember 1745 bei Kesselsdorf stattfindenden Schlacht, die für die sächsischen Truppen schließlich so unglücklich endete, führte R. über die letzteren den Oberbefehl. 1749 zum Generalfeldmarschall ernannt, stand er bei Ausbruch des siebenjährigen Krieges abermals an der Spitze des 14 000 Mann starken, durch vorhergegangene Kämpfe mit der preußischen Übermacht schon sehr erschöpften sächsischen Heeres. Am 14. Oktober 1756 mußte es R. mit 180 Kanonen auf der Ebenheit am Fuße des Liliensteines an den König Friedrich den Großen übergeben. Der Generalfeldmarschall starb 1764 in Pillnitz.
Da er auch Gouverneur von Dresden war, wohnte er als solcher wahrscheinlich von 1738 an zunächst in dem am Ende der Rampischen Straße stehenden Gouvernementgebäude, heutzutage das Kurländer Palais, Zeughausplatz 3 (O.-Nr. 118, s. Nr. 29). – Nach seiner 1739 erfolgten Verheiratung hatte R. in dem seinen Schwiegereltern gehörigen Palais an der Kreuzgasse seine Wohnung (s. Nr. 42). Während des siebenjährigen Krieges, an dem er seit der erwähnten Begebenheit auf der Ebenheit nicht mehr teilnehmen durfte, lebte er mit seiner Familie nicht in Dresden, sondern in Wölkau bei dem Oheim seiner Gemahlin.