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Heloise an Abelard

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Gustav Schwab
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Titel: Heloise an Abelard
Untertitel:
aus: Gedichte. 1. Band, S. 89–90
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Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1828
Verlag: Cotta
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Erscheinungsort: Stuttgart und Tübingen
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Quelle: Google und Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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[89]

Heloise an Abelard.

Uebertragung aus dem Latein.

Ruhe sey dem Abgemühten,
Dem von Liebespein Durchglühten;
Bei den Seligen zu seyn
Flehend bat er,

5
Und jetzt trat er

In des Heilands Tempel ein.

In des Grabes finstrer Zelle
Wird’s dem Frommen sternenhelle,
Und bald selber wie ein Stern

10
Aus dem Dunkeln

Wird er funkeln,
Angestrahlt vom Glanz des Herrn.

Heil dir! Sieger mit der Krone,
Bräutigam in heller Zone!

15
Die dir solchen Gruß gebracht

Wankt im Sehnen
Heißer Thränen,
Deine Wittwe, durch die Nacht.

Mein ist er, obgleich entnommen

20
Zur Genossenschaft der Frommen,

Würdiger jetzt lieb’ ich ihn.
Deinem Fehle,
Kranke Seele,
Ward durch seinen Tod verziehn.

[90]
25
Mit dir theilt’ ich deinen Kummer,

Laß mich theilen deinen Schlummer,
Laß auch mich in Zion seyn.
Lös’ aus Leide
Führ’ in Freude

30
Mein beschwertes Leben ein.


Fördert, Heilige! mein Beten,
Woll’, o Tröster, mich vertreten! –
Welche Wonne trifft mein Ohr?
Welches Schüttern

35
Süßer Eythern?

Ja, es ist der Engel Chor.