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Hans und Verene (Hebel, 1803)

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Siehe auch: Hans und Verene (Werkausgabe 1834)
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Siehe auch: Allgemeines Deutsches Kommersbuch:215
Textdaten
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Autor: Johann Peter Hebel
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Titel: Hans und Verene
Untertitel:
aus: Allemannische Gedichte, S. 129-133
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1803
Verlag: Macklots Hofbuchhandlung
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Erscheinungsort: Karlsruhe
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Quelle: Commons
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[130]
Hans und Verene.
(mit einer Melodie.)

     Es gfallt mer nummen eini,
und selli gfallt mer gwis!
O wenni doch das Meidli hätt,
es isch so flink und dundersnett,

5
 so dundersnett,

i wär im Paradies!

     ’s isch wohr, das Meidli gfallt mer,
und ’s Meidli hätti gern!
’s het alliwil e frohe Mueth,

10
e Gsichtli hets, wie Milch und Bluet,

 wie Milch und Bluet,
und Auge wie ne Stern.

[131]

     Und wenni ’s sieh vo witem,
se schießt mer ’s Bluet ins Gsicht;

15
es wird mer übers Herz so chnapp,

und ’s Wasser lauft mer d’ Backen ab,
 wohl d’ Backen ab;
i weiß nit, wie mer gschicht.

     Am Zistig früeih bym Brunne,

20
se redt ’s mi frey no a:

„Chumm, lüpf mer Hans! Was fehlt der echt?
Es isch der näume gar nit recht,
 nei gar nit recht!“
I denk mi Lebtig dra.

25
     I ha ’s em solle sage,

und hätti ’s numme gseit!
Und wenni numme richer wär,
und wär mer nit mi Herz so schwer,
 mi Herz so schwer,

30
’s gäb wieder Glegeheit.
[132]

     Und uf und furt, jez gangi,
’s würd jäten im Salat,
und sag em’s, wenni näume cha,
und luegt es mi nit fründli a,

35
 nit fründli a,

se bini morn Saldat.

     En arme Kerli bini,
arm bini sel isch wohr!
Doch hani no nüt Unrechts tho,

40
und sufer gwachse wäri jo,

 das wäri jo,
mit sellem hätts kei Gfohr.

     Was wisplet in de Hürste,
was rüehrt si echterst dört?

45
Es visperlet, es ruuscht im Laub.

O bhüetis Gott der Her, i glaub,
 i glaub, i glaub,
es het mi näumer ghört.

[133]

     „Do bini jo, do hesch mi,

50
und wenn de mi denn witt!

I ha ’s scho sieder’m Spöhtlig gmerkt;
am Zistig hesch mi völlig bstärkt,
 jo, völlig bstärkt.
Und worum seisch ’s denn nit?

55
     Und bisch nit rich an Gülte,

und bisch nit rich an Gold,
en ehrli Gmüeth isch über Geld,
und schaffe chasch in Hus und Feld,
 in Hus und Feld,

60
und lueg, i bi der hold!“


     O Vreneli, was seisch mer,
o Vreneli ischs so?
De hesch mi usem Fegfüür gholt,
und länger hätti ’s nümme tolt,

65
 nei, nümme tolt.

Jo, freili willi, jo!


[Notenbeilage]

HANS UND VERENE.