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Großherzog Ludwig IV von Hessen

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Textdaten
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Autor:
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Titel: Großherzog Ludwig IV von Hessen
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 7, S. 225
Herausgeber: Adolf Kröner
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1892
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Quelle: Scans bei Commons
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[224] Großherzog Ludwig IV. von Hessen. (Mit Bildniß.) Wieder ist einer jener Fürsten hingegangen, die in dem entscheidenden Kriege von 1870/71 die deutsche Einheit, die Größe des Vaterlandes miterrungen haben – am 13. März verschied Großherzog Ludwig von Hessen an den Folgen eines Schlaganfalls, der seiner thatkräftigen Natur ein frühes Ziel setzte. Ein offenes Herz für das Wohl seines Landes und darüber hinaus für die Größe Deutschlands, ein reger Sinn für die Forderungen einer neuen Zeit zeichnete ihn aus; leutselig und wohlwollend im Umgang, wußte er sich das Vertrauen seines Volkes zu gewinnen. Was unter seinem Kommando die braven Hessen besonders bei Gravelotte und in den Kämpfen an der Loire leisteten, wird unvergessen bleiben.

Großherzog Ludwig IV. von Hessen †.
Nach einer Photographie von C. Backofen, Hofphotograph in Darmstadt.

Nicht ganz fünfzehn Jahre war es dem Fürsten vergönnt, die Regierung zu führen. Sein Oheim, Großherzog Ludwig III., starb kinderlos am 13. September 1877, ihm folgte der am 12. September 1837 geborene Prinz auf dem Throne. Schon das nächste Jahr brachte ihm einen herben Verlust, den mit ihm das ganze Land schwer empfand – seine Gemahlin Alice, die edle Tochter der Königin Viktoria von England, wurde plötzlich von der Diphtherie hinweggerafft. Aus der Ehe mit dieser englischen Prinzessin entstammt der Erbgroßherzog Ernst Ludwig, der jetzt im jugendlichen Alter von 23 Jahren den väterlichen Thron bestiegen hat. Mit ihm und seinem Lande betrauert das deutsche Volk den Heimgang eines Fürsten, der es ernst nahm mit der Aufgabe, durch Verbesserungen auf allen Gebieten das Wohl seiner Unterthanen zu fördern.