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Gespräch auf der Paderborner Haide

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Textdaten
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Autor: Heinrich Heine
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Titel: Gespräch auf der Paderborner Heide
Untertitel:
aus: Gedichte, S. 137—139
Herausgeber:
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1822
Verlag: Maurersche Buchhandlung
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Erscheinungsort: Berlin
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: Heinrich-Heine-Portal und Commons
Kurzbeschreibung:
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[137]

Gespräch auf der Paderborner Haide.
Hörst du nicht die fernen Töne,
Wie von Brummbaß und von Geigen?
Dorten tanzt wohl manche Schöne
Den geflügelt leichten Reigen.

5
„Ey, mein Freund, das nenn’ ich irren,

Von den Geigen hör’ ich keine,
Nur die Ferklein hör’ ich quirren,
Grunzen nur hör’ ich die Schweine.“

Hörst du nicht das Waldhorn blasen?

10
Jäger sich des Waidwerks freuen;

Fromme Lämmer seh ich grasen,
Schäfer spielen auf Schallmeyen.

„Ey, mein Freund, was du vernommen
Ist kein Waldhorn, noch Schallmeye;

15
Nur den Sauhirt seh’ ich kommen,

Heimwärts treibt er seine Säue.“


[138]

Hörst du nicht das ferne Singen,
Wie von süßen Wettgesängen?
Englein schlagen mit den Schwingen

20
Lauten Beifall solchen Klängen.


„Ey, was dort so hübsch geklungen
Ist kein Wettgesang, mein Lieber!
Singend treiben Gänsejungen
Ihre Gänselein vorüber.“

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Hörst du nicht die Glocken läuten,

Wunderlieblich, wunderhelle?
Fromme Kirchengänger schreiten
Andachtsvoll zur Dorfkapelle.

„Ey, mein Freund, das sind die Schellen

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Von den Ochsen, von den Kühen,

Die nach ihren dunkeln Ställen
Mit gesenktem Kopfe ziehen.“

Siehst du nicht den Schleyer wehen?
Siehst du nicht das leise Nicken?

35
Dort seh’ ich die Liebste stehen,

Feuchte Wehmuth in den Blicken.


[139]

„Ey! mein Freund, dort seh’ ich nicken
Nur das Waldweib, nur die Lise;
Blaß und hager an den Krücken

40
Hinkt sie weiter nach der Wiese.“


Nun, mein Freund, so magst du lachen
Ueber des Phantasten Frage;
Kannst du nicht zur Täuschung machen
Was ich fest im Busen trage.