Gespräch auf der Paderborner Haide
Gespräch auf der Paderborner Haide.
Hörst du nicht die fernen Töne,
Wie von Brummbaß und von Geigen?
Dorten tanzt wohl manche Schöne
Den geflügelt leichten Reigen.
Von den Geigen hör’ ich keine,
Nur die Ferklein hör’ ich quirren,
Grunzen nur hör’ ich die Schweine.“
Hörst du nicht das Waldhorn blasen?
Fromme Lämmer seh ich grasen,
Schäfer spielen auf Schallmeyen.
„Ey, mein Freund, was du vernommen
Ist kein Waldhorn, noch Schallmeye;
Heimwärts treibt er seine Säue.“
Hörst du nicht das ferne Singen,
Wie von süßen Wettgesängen?
Englein schlagen mit den Schwingen
„Ey, was dort so hübsch geklungen
Ist kein Wettgesang, mein Lieber!
Singend treiben Gänsejungen
Ihre Gänselein vorüber.“
Wunderlieblich, wunderhelle?
Fromme Kirchengänger schreiten
Andachtsvoll zur Dorfkapelle.
„Ey, mein Freund, das sind die Schellen
Die nach ihren dunkeln Ställen
Mit gesenktem Kopfe ziehen.“
Siehst du nicht den Schleyer wehen?
Siehst du nicht das leise Nicken?
Feuchte Wehmuth in den Blicken.
„Ey! mein Freund, dort seh’ ich nicken
Nur das Waldweib, nur die Lise;
Blaß und hager an den Krücken
Nun, mein Freund, so magst du lachen
Ueber des Phantasten Frage;
Kannst du nicht zur Täuschung machen
Was ich fest im Busen trage.