Gesellschaft der Waisenfreunde
[226] Gesellschaft der Waisenfreunde. Aus früheren Berichten der „Gartenlaube“ ist es wohl den meisten unserer Leser bekannt, daß die „Gesellschaft der Waisenfreunde“, deren Sitz Leipzig ist, sich die Aufgabe gestellt hat, verwaiste und verlassene arme Kinder bei kinderlosen Ehepaaren unterzubringen, falls letztere sich verpflichten, die Kleinen wie eigene Kinder zu erziehen. Die Gesellschaft hat soeben ihren Bericht für das verflossene Jahr 1897 veröffentlicht. Ihr unermüdlicher und opferwilliger Geschäftsführer, Schuldirektor a. D. Karl Otto Mehner in Hartenstein-Stein in Sachsen, kann in demselben zu seiner Freude mitteilen, daß es ihm in dem genannten Jahre gelungen ist, wieder vier Kinder zweckentsprechend zu versorgen, so daß nun innerhalb der 20 Jahre seiner Thätigkeit 86 Kinder durch ihn versorgt worden sind. Der Geschäftsführer hat auch in diesem Jahre verschiedene Reisen unternommen, um sich von dem Wohlergehen der versorgten Kinder zu überzeugen, und konnte durch das Ergebnis seiner Beobachtungen nur erfreut sein. Mögen die Bestrebungen der Gesellschaft auch fernerhin von Erfolg begleitet werden, möge es ihr weiter gelingen, „viele Kinder aus ihrer Armut emporzuheben und liebenden Eltern ans Herz zu legen, den Kindern zum Heile, den Eltern zur Freude“!