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Geschichte von Kloster Heilsbronn/Eib

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« Deberndorf Geschichte von Kloster Heilsbronn
Die mit Heilsbronn befreundeten oder dort begrabenen Eibischen Familienglieder und ihre Grabdenkmale »
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20. Eib,

Iwe, Ibe, Pfarrdorf bei Ansbach. Von 1408 an bis 1570 wurden 22 Personen aus der Adelsfamilie von Eib in Heilsbronn begraben. Die Orte, wo sie wohnten oder starben, werden auf den Grabdenkmalen oder in andern heilsbronner Aufschreibungen bisweilen genannt; aber bei keiner dieser 22 Personen wird Eib als Wohn- oder Sterbeort bezeichnet. Aus den heilsbronner Urkunden ist nicht zu ermitteln, ob die Herren von Eib aus Eib stammten, dort ein Schloß hatten, auch nicht, ob schon vor 1408 Personen ihres Geschlechts in Heilsbronn begraben wurden. Was über ihr Verhältniß zu Heilsbronn und ihre Grabdenkmale daselbst aus heilsbronner Urkunden ermittelt werden kann, soll nachher den Notizen über den Ort Eib beigefügt werden. Aus anderweitigen Urkunden erhellt, daß Herren von Eib bis in’s 14. Jahrhundert dort Güter besaßen, dieselben aber verkauften. (34. Jahresber. des mittelf. histor. Vereins.) Das Kloster erwarb dort nur zwei Güter, deren Vorbesitzer aber nicht Eibe, sondern Herren von Ellrichshausen und von Brand waren.

In der Urkunde von 1311 über die Erwerbung des einen dieser Güter heißt es: „Ich Ludwig von Ellrichshausen[1] vergiehe, daß mit Gunst meiner Mutter Elsbeth und meiner Schwester Elsbeth von Seldeneck und anderer zweier meiner Schwestern einen Hof in dem Dorf zu Iwe, der jährlich gibt 4 Malter Haber und ein Pfund Heller, mein Vater Ludwig, Vogt zu Gailnawe, genannt von Ellrichshausen, auf seinem Todtbett [185] zu seiner Seelen Heil dem Kloster zu Halsprunne gegeben hat mit sotaner Bescheidenheit, daß wir denselben Hof sollten lösen um 20 Pfund Heller.“ Dann heißt es weiter, daß der Hof weder von dem Sohne Ludwig noch von seinen Angehörigen gelöst, sondern dem Kloster gegen eine kleine Baarsumme (8 Pfund) überlassen wurde. Als Zeugen sind beigeschrieben: „Herr Pfarrer zu Wettringen, deß Insiegel an diesem Brief hanget, Bruder Friedrich, der Untergastmeister zu Halsprunn, Wichman von Grunach, Heinrich von Creuwelsheim, Heinrich Vischer der Habner. Mein Siegel hab ich auch an diesen Brief gehangen.“ Dieser Brief ist zuverlässig auf dem Schlosse Gailnau, wo der verstorbene Heinrich von Ellrichshausen Vogt war, ausgestellt worden. Am Fuß des Schloßberges wohnte der Pfarrer von Wettringen. Der nach diesem genannte Urkundenzeuge war ein Laienbruder, welcher als „Gastmeister, Magister hospitum,“ das Gasthaus, Fremdenhaus, Burggrafenhaus in Heilsbronn zu verwalten hatte. (Beitr. S. 58 ff.) Das Kloster besaß zwar nun den Hof, wurde aber darüber in einen langen Prozeß verwickelt, bis es 1322 in Ornbau zu einem Vergleich kam. In der Vergleichsurkunde hieß es: „Ich Ludwig von Ellrichshausen vergihe, daß die Mißhaltungen und der Krieg zwischen mir und dem Abt (Suppanus) und der Sammunge zu Halsprunne um das Gut zu Iwe also verschlicht ist zu Armbur (Ornbau) durch die Schiedsleute Hermann von Vestenberg, Gottfried von Vestenberg und Nolt, Richter zu Windsbach, daß mir die Leute zu Halsprunne geben sollen 51/2 Pfund Heller, und sie sollen das Gut behalten ewiglich ohne Krieg. Und weil ich nicht eigen Siegel hab, so hat diesen Brief gevestent Herr Conrad von Mur mit seinem Insiegel 1322.“ Gleiche Anfechtung hatte das Kloster wegen seines zweiten, von der Brand’schen Familie acquirirten Hofes in Eib, inhaltlich folgenden Briefes: „Ich Heinrich der Brandt von Krülsheim vergieh, daß ich hab abgelassen dem Abt (Konrad von Brundelsheim) und der Sammunge zu Halsprunne ein Gut, das Ibe, um 6 Pfund Heller, nachdem der ehrbar Ritter Heinrich der Truchsez von der Lintburch zwischen uns Schiedsmann [186] ist gewesen, und ist dieser Brief gevestent mit seinem und meinem Insiegel. 1318.“ Mit einem Miles Brant de Saunsheim prozessirte das Kloster in den Jahren 1341 und 42. Von einem Brandt von Kemmathen kaufte es in den Jahren 1311, 1331, 1394 Gefälle in Dambach und Fetschendorf (s. unten bei diesen Orten). Die in der besprochenen Urkunde von 1311 vorkommenden Namen Gailnau und Selteneck sind Namen von längst zerstörten Schlössern bei Rothenburg.

Den Namen Ellrichshausen führte ein Adelsgeschlecht, an welches man in Heilsbronn durch Bild und Schrift oft erinnert wird. An der Nordseite des östlichen Chors der Kirche bei Nr. 135 ist ein Gedenkstein eingemauert, welcher das Ellrichshausensche Wappen zeigt und die Umschrift: „Herr Heinrich der Ellerichshauser hat gestift ein ewiges Licht für St. Magdalena Altar.“ Der Altar ist längst abgetragen. In der Ritterkapelle hing vormals eine um 1600 genau abgebildete viereckige Todtentafel, oben mit dem Familienwappen: ein roth und weiß, diagonal gestreifter Schild, als Helmschmuck ein Bockskopf; unten die Inschrift: 1368 in conversione S. Pauli obiit dominus Cunradus de Ellerichausen. Gleichfalls in der Ritterkapelle hing eine nicht mehr vorhandene Gedenktafel mit der Inschrift: 1424 Jar do starb der erbar und vest Cunrat von Ellrichshaußen am Vigilien Donnerstag nach St. Georigentag, dem Gott gnädig wolle seyn. Ein in der nördlichen Wand der Ritterkapelle eingemauerter Leichenstein zeigt einen jugendlichen geharnischten Ritter mit der Schwanenordenskette und die Umschrift: 1482 am Mittwoch nach St. Sebastiantag starb der ehrbar und vest Junker Wilhelm von Ellerichshausen dem G. G. An den vier Ecken sind vier Wappen eingehauen, oben zur Rechten des Ritters das Ellrichshausensche, d. h. väterliche; oben zur Linken das Seckendorfische, d. h. mütterliche, nicht das seiner Frau, da er unverheirathet war. Die zwei Wappen unten zu seiner Rechten und Linken sind vielleicht die von Onkel und Tante. Seiner Beerdigung wird in der Rechnung des Kustos mit den Worten gedacht: De panno funerali (Leichentuch) Elrichshusen [187] 8 talenta. Dabei bemerkt der Kustos, daß die Erben des Verstorbenen noch mit 5 Pfund Wachs im Werth von 6 Talenten und 7 dl. im Rückstand seien. Bei allen Beerdigungen erhielt das Kloster eine Vergütung für den Gebrauch des Bahrtuches und für die verwendeten Kerzen. Neben dem besprochenen Leichenstein ist nochmals das Familienwappen in Stein gehauen. Nach 1482 ist nicht mehr die Rede von der Bestattung einer Leiche aus dieser Familie. Im Todtenkalender heißt es beim 7. Nov. An. Friderici de Elrichshausen et uxoris et filii sui.


  1. Vermuthlich ein Bruder Friedrichs von Ellrichshausen, welcher 1300 Mönch in Heilsbronn war und in der bei Auerbruch zu besprechenden Urkunde von 1300 als Zeuge genannt ist. Vgl. Stillfried S. 211. 222.
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