Zum Inhalt springen

Gesang der Nonnen

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
<<< >>>
Autor: Ludwig Uhland
Illustrator: {{{ILLUSTRATOR}}}
Titel: Gesang der Nonnen
Untertitel:
aus: Gedichte von Ludwig Uhland, Seite 31–32
Herausgeber:
Auflage: 1. Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1815
Verlag: J. G. Cotta’sche Buchhandlung
Drucker: {{{DRUCKER}}}
Erscheinungsort: Stuttgart und Tübingen
Übersetzer:
Originaltitel:
Originalsubtitel:
Originalherkunft:
Quelle: MDZ München = Commons.
Kurzbeschreibung:
Eintrag in der GND: {{{GND}}}
Bild
[[Bild:|250px]]
Bearbeitungsstand
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Um eine Seite zu bearbeiten, brauchst du nur auf die entsprechende [Seitenzahl] zu klicken. Weitere Informationen findest du hier: Hilfe
[[index:|Indexseite]]


[31]
Gesang der Nonnen.


Erhebet euch mit heil’gem Triebe,
Ihr frommen Schwestern, himmelan,
Und schwebt auf blüh’nder Wolkenbahn!
Da leuchtet uns die reinste Sonne,

5
Da singen wir in Frühlingswonne

Ein Lied von dir, du ew’ge Liebe!

Ob welken alle zarte Blüthen
Von dem Genuß der ird’schen Glut:
Du bist ein ewig Jugendblut

10
Und unsrer Busen stäte Fülle,

Die ew’ge Flamme, die wir stille
Am Altar und im Herzen hüten.

Du stiegest nieder, ew’ge Güte,
Du lagst, ein lächelnd Himmelskind,

15
Im Arm der Jungfrau, süß und lind;

Sie durft’ aus deinen hellen Augen
Den Glanz der Himmel in sich saugen,
Bis sie die Glorie umglühte.

Du hast mit göttlichem Erbarmen

20
Am Kreuz die Arme ausgespannt.

Da ruft der Sturm, da dröhnt das Land:
Kommt her, kommt her von allen Orten!
Ihr Todte, sprengt des Grabes Pforten!
Er nimmt euch auf mit offnen Armen,

[32]
25
O Wunderlieb’, o Liebeswonne!

Ist diese Zeit ein Schlummer mir,
So träum’ ich sehnlich nur von dir;
Und ein Erwachen wird es geben,
Da werd’ ich ganz in dich verschweben,

30
Ein Glutstral in die große Sonne.