Gesammelte Schriften über Musik und Musiker/Zum neuen Jahr 1839
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So lägen denn neun Bände vor uns und in ihnen ein getreues Bild menschlichen Strebens überhaupt. Wie ein junger Staat hat eine junge Zeitschrift ihre Schwankungen, wie jener sich einen Grund aufzubauen, Gegner zu überwinden, Freunde zu gewinnen, sich nach Innen und Außen zu befestigen. Meist jüngere Musiker waren es, die sich im Anfang verbunden hatten, jeder mit Sitz und Stimme, mit gleichem Antheil. Man blättere in dem ersten Bande der Zeitschrift nach; das fröhliche, kräftige Leben darin wird noch jetzt Antheil erwecken: auch Versehen kamen vor, wie sie ja im Gefolge aller jugendlichen Unternehmungen. Jeder steuerte eben bei, was er hatte. Der Stoff schien damals endlos; man war sich eines edlen Strebens bewußt; wer nicht mitwollte, wurde mit fortgerissen; neue Götterbilder sollten aufgestellt, ausländische Götzen niedergerissen werden; man arbeitete Tag und Nacht. Es war das Ideal einer großen Künstlerbrüderschaft zur Verherrlichung deutscher tiefsinniger Kunst, das
[58] wohl Jedem als das herrlichste Ziel seines Strebens vorleuchten mochte. Und wie denn die Zeitschrift überhaupt zu günstiger Stunde unter günstigen Umständen unternommen wurde, einmal weil man des Schneckenganges der alten musikalischen Kritik überdrüssig war und weil wirklich neue Erscheinungen am Kunsthimmel aufstiegen, dann weil die Zeitschrift im Schooß von Deutschland, in einer von jeher berühmten Musikstadt entsprang, und der Zufall gerade mehrere junge gleichgesinnte Künstler vereinigt hielt, so griff das Blatt auch rasch um sich und verbreitete sich nach allen Gegenden hin. Aber wie so oft, wo die Menschen noch so fest zusammenhalten und unzertrennlich scheinen, trennt sie auf einmal das plötzlich hervortretende Schicksal. Selbst der Tod forderte ein Opfer; in Ludwig Schunke starb uns einer der theuersten und feurigsten Genossen. Andere Umstände machten die ersten Bande noch lockerer. Das schöne Gebäude schwankte. Die Redaction kam damals[H 1] in die Hände eines einzigen, er gesteht es, gegen seinen Lebensplan, der zunächst auf Ausbildung eigener Kunstanlage ausging. Aber die Verhältnisse drängten, die Existenz der Zeitschrift stand auf dem Spiele. Acht Bände haben sich seitdem gefolgt; wir hoffen, es ist eine Tendenz in ihnen sichtbar worden. Mögen sich im Vordergrunde verschiedene Ansichten herumtummeln, die Erhebung deutschen Sinnes durch deutsche Kunst, geschah sie nun durch Hinweisung auf ältere große Muster, oder durch Bevorzugung jüngerer Talente, —
[59] jene Erhebung mag noch jetzt als das Ziel unserer Bestrebungen angesehen werden. Den rothen Faden, der diesen Gedanken fortspinnt, könnte man allenfalls in der Geschichte der Davidsbündler verfolgen, eines wenn auch nur phantastisch auftretenden Bundes, dessen Mitglieder weniger durch äußere Abzeichen, als durch eine innere Aehnlichkeit sich erkennen lassen. Einen Damm gegen die Mittelmäßigkeit aufzuwerfen, durch das Wort wie durch die That, werden sie auch künftighin trachten. Geschah dies früher oft auf ungestümere Art, so wolle man dagegen die warme Begeisterung in die Schaale legen, mit der das Echt-Talentvolle, Echt-Künstlerische an jeder Stelle ausgezeichnet wurde. Wir schreiben ja nicht, die Kaufleute reich zu machen, wir schreiben den Künstler zu ehren. Wie dem sei, die in den letzten Jahren noch immer wachsende Verbreitung der Zeitschrift ist nur ein Beweis, daß sie in ihrer Strenge gegen ausländisches Machwerk, in ihrem Wohlwollen gegen die höher strebenden der jüngern Künstler, wie in ihrem Enthusiasmus für Alles, was uns die Vorzeit an Meisterlichem überliefert, die Gesinnung Vieler ausspricht und daß sie sich ein Publicum gebildet hat. Diesen alten Grundsätzen getreu treten wir am heutigen Festtage, wenn nicht in das zehnte Jahr, so doch in den zehnten Band oder in das sechste Jahr unserer Existenz, für das herkömmlich kurz zugemessene Alter einer Zeitschrift schon immer einer silbernen Jubelfeier vergleichbar, wo man sich des Ueberstandenen gemüthlich
[60] erinnert, dem Bevorstehenden muthig entgegensieht. Mit einigem Schmerz füge ich hinzu, daß ich meine Grüße zu diesem Fest zum erstenmal aus weiter Ferne einsenden muß, aus Oesterreichs prächtiger Hauptstadt, deren freundliche Bewohner wohl auch noch länger zu fesseln vermöchten.[H 2] Sorgsamen Freundeshänden anvertraut, geht die Zeitschrift indeß ihren ungestörten Gang. Hier aber, unter großen Mahnungen, wo uns die Schatten der größten deutschen Meister umschweben, möchte noch mancher Gedanke nicht unwerth einer Aussprache hier vor Allem aufkeimen. Eine Zeit herauf zu beschwören, die jener vergangenen an Thatkräftigkeit gleichkäme, vermögen bloße Worte nicht, und die Zeiten sind auch andere geworden und verlangen Anderes. Den Künstler aber manchmal bescheiden an jene Meister zu erinnern, mag unverwehrt bleiben, und kommen wir ihnen nicht an Kräften gleich, so wollen wir ihnen wenigstens nicht im Streben nachstehen. Und somit sei Allen ein glückliches neues Jahr zugerufen!
Anmerkungen (H)
- ↑ [GJ] Januar 1835. II.142 Commons
- ↑ [GJ] Anmerkung 31. II.511–514: Schumann war seit Anfang October 1838 in Wien. (S. „Vorbericht“, 2. Abschnitt.) Gleich nach seiner Abreise von Leipzig war Lyser darauf bedacht, ihm durch eine Art von Geleitsbrief, der in Saphirs Humoristen vom 20. October 1838 erschien, einen freundlichen Empfang in den Wiener Künstlerkreisen zu bereiten. Der Aufsatz lautet:
„Robert Schumann und die romantische Schule in Leipzig.
Je unerfreulicher und zerfahrener sich das literarische Leben und Treiben um 1834 in Leipzig gestaltete, und je tiefer namentlich die Journalistik gesunken war, so daß den Fremden ein Grausen anwandelte, wenn er zufällig unter die sich bekämpfenden Horden gerieth, welche ums tägliche liebe Brot sich zur Belustigung des Pöbels zerbläuten und mit Schmutz bewarfen – um so erfreulicher war es zu sehen: wie in den musikalischen Zuständen Leipzigs sich ein freudiges, jugendliches Streben nach dem Edlern und Höhern in der Kunst entwickelte und schnell herausbildete, so daß es noch auf lange Zeit zur Freude aller Bravgesinnten bestehen dürfte, wenn nicht etwa unvorhergesehene, ungünstige Umstände eine gewaltsame Aenderung des Fertigen und noch Werdenden herbeiführen.
Für kein günstiges Zeichen dürfte es allerdings zu halten sein, daß Robert Schumann Leipzig verlassen und zwar eben jetzt verlassen hat! Und ist das Gerücht [512] gegründet, daß er Wien zu seinem bleibenden Aufenthalt wählen und somit nicht nach Leipzig zurückkehren wolle, so wäre dies jedenfalls ein unersetzlicher Verlust nicht nur für seine Freunde, sondern auch für die Kunst, denn nur der liebenswürdigen Persönlichkeit Schumanns war es möglich, tüchtige Männer von den verschiedensten Ansichten einander näher zu bringen, daß sie befreundet sich vereinigten: einem schönen großen Ziele zuzustreben. – Dies Ziel stand fest, unverrückbar! so daß Streben Bedingung war, die Art aber, wie solches geschehen möge, blieb Jedem überlassen, denn Jeder wußte von dem Andern – und Schumann wußte es von Allen: Keiner könne sich unwürdiger Mittel bedienen. Wurde hier und da eine Ansicht auf allzuherbe Art laut, so wurde die Art getadelt, die Ansicht aber wurde geprüft, und unfehlbar ward ihr die gerechte, unparteiische Würdigung.
Schumann war das Haupt dieser Kunstverbrüderung. ― Mit dem Frühjahr 1834 aber traten Schumann, Schunke, Friedrich Wieck (Vater der Clara), Carl Banck, Knorr und der Dr. Glock zusammen und gründeten die neue musikalische Zeitschrift, Ehrenmitglieder und Mitbegründer waren damals noch der rühmlich bekannte Sänger Hauser, der Organist Becker, A. Bürck und J. P. Lyser.
Das Unternehmen fand die lebhafteste Theilnahme und hob sich rasch. Glocks Aufsätze über englische Musik, Bürcks Beurtheilung des „Goethe-Zelterschen-Briefwechsels, Lysers „Vater Doles und seine Freunde“ sowie dessen Kunstnovellen „Händel“, „Beethoven“, „Sebastian Bach und seine Söhne“ fanden die ehrenvollste Anerkennung, und Schumanns eigne Aufsätze gingen alsbald in französische Blätter über. Bald schlossen sich befreundete Geister von nah und fern an, … und wenn der Magister Fink, der Redacteur der alten musikalischen Zeitung, sich auch gar ungeberdig anstellte und hie und da einige spitze Reden fallen ließ, so irrte es das junge, strebende Volk nicht. Erneuter Eifer im Streben war die einzige Antwort auf alle Angriffe, und erst später folgten einige kurze Abfertigungen, als das Gekläffe gar kein Ende nehmen wollte…
Was glich jenen Abenden, wo Francilla Pixis und das Wundermädchen Clara zusammen spielten und sangen! Banck lief herum wie toll und suchte neue Liederformen – Schunke, den Tod in der Brust, schrieb seine Phantasie „Beethoven“ – Bürck schnappte ein Bischen über, Lyser dichtete seine Wanderlieder an Claras Clavier, und Schumann selbst mag wohl in jenen Tagen zuerst über seine „Kreisleriana“ nachgesonnen haben, denn eben in jener Zeit war es, wo das Urbild des Callot-Hoffmannschen Kapellmeisters, der unglückliche Ludwig Böhner, sich kurze Zeit in Leipzig aufhielt. Ein großes Blatt, welches Lyser damals zeichnete, zeigte, wie auf einem bunten Maskenball, alle die lieben, anmuthigen und wunderlichen Gestalten.
Die kurze Anwesenheit Mendelssohn Bartholdys [der am 1. Oct. 1834 zu einem mehrtägigen Besuch Fr. Hausers nach Leipzig gekommen war] gab damals Hoffnung, ihn bald und auf längere Zeit in Leipzig zu sehen. Es schien, als wolle die Direction der Gewandhausconcerte dadurch, daß sie den jugendlichen Meister für das Institut gewinne, den Unwillen des Publicums versöhnen, welcher sich laut und heftig über den Vandalismus aussprach, durch den Leipzig eben um eins seiner schönsten artistischen Denkmäler [die Öserschen Fresken im Gewandhaussaal] gekommen war.
Gegen das Ende des Jahres starb Louis Schunke, ein Genie, das zu den schönsten Hoffnungen berechtigte, und einer der liebenswürdigsten Menschen. Schumann verlor viel an ihm, und nur Felix Mendelssohn Bartholdy vermochte ihm [513] später den Verlust zu ersetzen. Zu gleicher Zeit verließen noch mehrere seiner Freunde Leipzig, Knorr und Glock traten zurück. Bürck ging nach Stuttgart, Lyser nach Dresden, so daß sich Schumann unter den Zurückgebliebenen, ihm wenig Nahestehenden wohl oft vereinsamt fühlen mochte; was er in der Zeit componirte, spricht dies sehr deutlich aus. Das Verhältniß mit dem Verleger der Zeitschrift war auch nicht geeignet, ihn aufzuheitern, die Folge davon war, daß das Blatt aus Hartmanns Verlag in den des Buchhändlers Barth überging.
Jetzt erschien Felix Mendelssohn Bartholdy in Leipzig und übernahm die Direction der Gewandhaus-Concerte. Welch’ einen großartigen Aufschwung jetzt dieses berühmte Institut erhielt, ist bekannt, denn der Ruf desselben ist in diesem Augenblick ein europäischer.
Es war vorauszusehen, daß Schumann und Felix Mendelssohn sich bald finden und erkennen müßten, und so geschah es; ihr Verhältniß ist das innigste, auf wechselseitige Achtung gegründet.
Das ernste, beharrliche Streben Mendelssohns war für Schumann ein gewaltiger Sporn, das, was in ihm lebte und sich gestaltete, auch zu Tage zu fördern, da er früher oft in genialer Lässigkeit sich begnügt hatte, für sich zu träumen oder um Mitternacht am Flügel seine Ideen auszuarbeiten, ohne daran zu denken, sie niederzuschreiben. Die Freude, welche er an den Schöpfungen seines Freundes hatte, reizten ihn, Aehnliches in seinem Kreise zu versuchen, und so entstanden die wundersamen Etüden, Capriccios, die Fantasie „Clara“, der Carnaval sowie die „Kreisleriana“, nebstbei nicht unerwähnt bleiben darf, daß er in seinen kritischen Aufsätzen sich gleichzeitig bestimmter und freier aussprach, als er es früher für angemessen halten mochte.
Mißdeutungen konnten hier nicht ausbleiben und blieben auch nicht aus! und so ging es denn hin und wieder in der neuen musikalischen Zeitung etwas bunt und scharf her. Man muß sich aber wohl hüten, unserm Schumann Unrecht zu thun und auf seine Rechnung zu setzen, was nicht darauf gehört! – Und wer möchte es denn tadeln, wenn er für das erhabene Werk seines Freundes, wenn er für den „Paulus“ enthusiastisch schwärmt? Verwirft er dagegen mit Eifer Meyerbeers Opern und namentlich die Hugenotten, indem er in diesem Werke nur eine Prosanation des Heiligsten in der Kunst sieht, so verdient er deßhalb wahrlich nicht jene Anfeindungen und jenen harten Tadel, welcher ihm von Meyerbeers blinden Verehrern zur Ungebühr ward. .… [Nach einigen Bemerkungen über Verleger-Ansprüche und Redacteur-Nöthe spricht Lyser – der in Schumanns Zutunftspläne nicht eingeweiht war und also den wahren Grund seines Wegganges von Leipzig nicht kannte – die Vermuthung aus, daß es den Redacteur Schumann „in die Freiheit“ hinausgetrieben habe. Dann fährt er fort:] Was unter solchen Umständen aus der neuen musikalischen Zeitschrift wird, mag der Himmel wissen. Für Leipzigs Kunstleben, für Schumanns Freunde wäre, wie gesagt, der Verlust ein großer, nicht zu ersehender, da Schumanns Einfluß für die neue Schule das war, was früher der Einfluß Fr. Rochlitz’ für die ältere.
Schumann selbst dürfte sich wohl dabei befinden, in seinem Leben wie in seinem Streben. Verdiente so ein Virtuos und Componist die Bezeichnung des musikalischen Jean Pauls, so ist es Robert Schumann. Humor, der tiefste, innigste, herzigste Humor! das ist das Wesen aller Schumannschen Compositionen. Deshalb aber konnte ich auch nicht trauern, als er mir kund that, er wolle Leipzig für einige [514] Zeit verlassen, sondern ich schrieb ihm: ,Du thust Recht, es ist Dir Noth‘, und wahrlich, es war ihm Noth.
Ist Robert Schumann nach Wien? ist er nach Paris? ist er nach Constantinopel oder Athen gereist, nach Bockum oder Kyritz? Ich weiß es nicht, indem ich dieses schreibe! – Aber wenn er in Wien ist, so bitte ich den Humoristen, daß er’s den Wienern sage: daß sie säuberlich mit dem Knaben Robert verfahren. Er ist kein Robert der Teufel – (über diesen Vergleich, wenn er ihn zu Gesichte bekommt, wird er wüthend werden!) sondern ein herziger, guter Mensch, ein würdiger Jünger der Kunst und wie geschaffen für das herzige Wien.
Als Clavierspieler, das dürften die Wiener bald finden! – wenn er sich entschließen kann, öffentlich sich hören zu lassen – ist Schumann mit keinem jetzt lebenden Virtuosen zu vergleichen. Seine Fertigkeit ist groß, doch wird er darin von der Mehrzahl weit übertroffen. Aber hört ihn phantasiren! hört ihn seine Papillons und vor Allem seine Kreisleriana spielen! Es ist dies ein ganz guter Rath, und ich wüßte für diesmal nichts weiter hinzuzufügen.“
Wie Lysers Aufsätze manchmal etwas eilfertig und sorglos abgefaßt, gelegentlich auch mit novellistischen Freiheiten versetzt sind – z. B. ein Artikel: „Zur Biographie Mendelssohn Bartholdys“ in den „Wiener Sonntagsblättern“ vom 5. December 1847, der unrichtige Thatsachen und widersprechende Zeitangaben enthält – so ist ebenfalls die vorstehende Darstellung von Ungenauigkeiten nicht frei. Es sei noch Folgendes dazu bemerkt.
Banck kam erst im Mai 1834 nach Leipzig und gehörte nicht zu den Gründern der Zeitschrift. Dagegen wäre Ortlepp zu nennen gewesen. –
„Ehrenmitglieder“ im gewöhnlichen Sinne gab’s bei der Zeitschrift nicht; die Bezeichnung wird Lyser erst unter dem Schreiben gekommen sein. Fr. Hauser, den Schumann als „bedeutenden Musiker“ schätzte, nahm an dem Gedeihen der Zeitschrift lebhaftes Interesse, empfahl sie auch Mendelssohn zum Lesen. Der aber sprach sich in seiner Antwort sehr geringschätzig über Musikzeitungen aus. „Im Ernst, soll ich das Blatt lesen? Was Du mir auch rathen magst, so lese ich’s doch nicht.“ Diese Briefstelle (s. Hanslicks „Suite“ S. 30) kann nur auf Schumanns Zeitschrift bezogen werden. Später nahm Mendelssohn übrigens, wie Lyser berichtet, „viel Antheil an den Bestrebungen der neuen Zeitschrift“. –
Die Novelle „Seb. Bach“ hatte Lyser aus besondere Anregung von Seiten Mendelssohns, dem der „Vater Doles“ gefallen hatte, geschrieben. Lyser erzählt das in dem oben erwähnten Aufsatz. „Kaum war die Novelle in der Musikzeitung abgedruckt, so sandte mir Felix Mendelssohn durch Schumann ein ‚Lied ohne Worte‘, welches er mir ausdrücklich zugeschrieben; es war ein tief ergreifendes, schwermüthiges Lied etc.“ Eine genauere Angabe des Liedes fehlt bei Lyser. –
Mit der „Fantasie Clara“ ist wohl die im Juni 1836 componirte, 1839 als Werk 17 veröffentlichte Fantasie in C dur gemeint. „Der erste Satz ist wohl mein Passionirtestes, was ich je gemacht – eine tiefe Klage um Dich,“ schrieb Schumann im März 1838 an Clara Wieck; und im April 1839: „Die Phantasie kannst Du nur verstehen, wenn Du Dich in den unglücklichen Sommer 1836 zurückversetzest, wo ich Dir entsagte; jetzt habe ich keine Ursache, so unglücklich und melancholisch zu componiren.“ Commons
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