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Gelübde (Haller)

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Paul Haller
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Titel: Gelübde
Untertitel:
aus: Gedichte, S. 36
Herausgeber: Erwin Haller
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1922
Verlag: H. R. Sauerländer & Co.
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Erscheinungsort: Aarau
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Quelle: Commons
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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Gelübde

Nie will ich mich freuen im dunkeln Tal,
Im Staub, den die müden Menschen durchhasten.
Auf Bergen, weltfern, der Sonne nah
Will ich jauchzen und rasten.

5
Nie will ich lachen, wo aus der Nacht

Betende Arme zum Himmel greifen.
Wo einer höhnisch sich selbst genügt,
Will ich Spottlieder pfeifen.

Nie krümm ich den Leib, wo der Herr und der Knecht,

10
Zwing-Armut zu bau’n, unter Steine sich bücken.

Wo die keuchende Schwachheit nach Hülfe bebt,
Da beug’ ich den Rücken.

Nie soll, ob Geschick mit Ruten mich peitscht,
Wehleidiges Wasser im Auge mir scheinen.

15
Wo verloren ein Kind nach der Mutter ruft,

Will ich mit ihm weinen.