Freundestrost an Haug
Freundestrost.
An Haug.
Nach dem Tode seiner Gattinn.
Sie, um welche du weinst, weil sie mit zartem Sinn
Und mit frommem Gemüth eine beglückende
Gattinn, weil sie den Kindern
Eine redliche Mutter war·
Wo nach Sorgen und Müh’n Frieden und Ruhe wohnt,
Wo, schon näher dem Ziele,
Ihr der Kranz der Vollendung strahlt.
Was mit inniger Lust oft dich beseeligte,
Diese Liebe, die schöner
Dir noch stets sich verklärte, Freund!
Das wird keines Geschicks finstere Macht, das kann
Selbst der furchtbare Tod dir nicht entreißen; sie
Nur, was irdisch ist, abgelegt.
Staub dem Staube gezollt. Aber sie selbst, der Geist,
Der dem Himmel entstammt, eilte den Sternen zu,
Neu zum Leben geboren,
Wo des Siegs sie sich freut ihrer Verherrlichung,
Wo sie selig im Kreis wieder gefundener,
Früh entnomm’ner Geliebten,
Unaussprechlichen Heils genießt.
Noch der vorigen Zeit ird’scher Verbindungen,
Denkt mit Dank noch und Liebe
Dein, und flehet zu Gott für dich.
Oft begegnen sich noch eure Gedanken, oft
Einer seligen Zukunft,
Die euch wieder vereinen soll.
Nicht verloren für dich lebt die Vollendete,
Trennen Welten euch auch; und es erscheint ein Tag,
Deinem sehnenden Herzen gibt.
Neuffer.