Wohl, o du Himmlische! schmückt dein Haupt der Kranz der Vollendung;
Aber die Liebe, sie weint blutige Thränen dir nach.
Hat ein zu furchtbares Loos, hat es ihr Alles entrissen,
Bleibt ihr zu klagen das Recht, bleibt ihr das einzige nur,
5
Zürnend vernimmt sie den Trost, wenn er, die Trauer verkennend,
Ihr mit gemessenem Wort kalt zu verstummen gebeut.
Drum, o Vollendete! weint um dich das Auge des Gatten,
Ob er gleich selig dich weiß, weinen die Töchter um dich.
Groß ist, Verklärte! der Lohn, den deine Tugend errungen;
10
Aber um deinen Verlust, größer ist dennoch der Schmerz.
Wo ist die Gattinn, wie Sie? Wo ist, ihr ähnlich, die Mutter?
Und der Verlassenen Leid rührt doch, o Himmel, dich nicht!
Eine nur eilte voran der Mutter, nur Eine der Töchter.
O wie neiden mit Recht Vater und Schwestern ihr Loos!
15
Aber ihr seyd uns nicht fern! Denn Eins sind Himmel und Erde,
Weil ihr dem Himmel gehört, Eins sind jetzt beyde für uns.