Fr. Helbig
[240] Fr. Helbig, ein Thüringer Schriftsteller, welcher unseren Lesern durch eine Reihe von Artikeln, namentlich über die geistigen Größen und das Volksleben seines Heimathlandes, bekannt ist, – wir erinnern nur an seine Aufsätze. „Ein Denkmal auf dem Schlachtfeld von Jena“, „Die schwedische Gräfin auf der Kunitzburg“, „Die letzte Todte aus Weimars großer Zeit (C. v. Wolzogen)“, „Das Arbeitsmekka der Thüringer Frauenwelt (Apolda)“ etc. – hat jetzt auch auf dem Felde des Dramas glückliche Schritte gethan. Nachdem seine Versuche schon durch Bodenstedt in Meiningen aufmunternde Beurtheilungen erfahren, ist neuerdings eine Tragödie großen Stils, „Gregor VII.“, von der Hofbühne in Weimar angenommen worden und wird nächstens zur Aufführung kommen. Nach des Dichters Auffassung fällt die große, hohe, edle Persönlichkeit Gregor’s unter dem unheimlichen Einfluß jener finsteren Gewalten, die auch noch heute im katholischen wie im protestantischen Heerlager alles Hohe und Edle, allen Fortschritt der Menschheit bekämpfen, – und so erscheint Helbig’s Drama als ein wesentlicher Beitrag zu dem zweiten Kriege, den Deutschland nach dem nun zu Ende gehenden gegen den äußeren Feind zu kämpfen haben wird gegen den inneren, den Jedermann kennt und den wir den Lesern der Gartenlaube nicht erst an die Wand zu malen brauchen.