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Erste Liebe

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Textdaten
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Autor: Gustav Schwab
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Titel: Erste Liebe
Untertitel:
aus: Gedichte. 1. Band, S. 57–58
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Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1828
Verlag: Cotta
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Erscheinungsort: Stuttgart und Tübingen
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Quelle: Google und Scans auf Commons
Kurzbeschreibung:
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[57]

Erste Liebe.

Wo bist du, Zeit der Plage,
Der ungestillten Lust?
Ruhst du, o Gluth und Klage?
Wirst du so mild, Verlust?

5
Die Sonne schon im Sinken

Verkläret ihren Schein,
Die Bäum’ und Büsche winken,
Die Quellen flüstern drein.

Und schon erwachst du wieder,

10
Du erstes Lieb’sgefühl,

Ihr reinen Jugendlieder,
Du frommes Bilderspiel!

O Hoffnung, nicht Verlangen!
O Sehnsucht, nicht Begier!

15
Ein Beten und ein Bangen

Scheu vor der Himmelsthür.

Ein Ja aus allen Trieben,
Und wieder keusches Nein;
Das ist das erste Lieben,

20
Das erste muß es seyn!


[58]
Das ist die Lieb’ auf Erden

In halber Kinderzeit;
Erfüllet wird sie werden
In jener Herrlichkeit.

25
Verlieren und Entsagen,

Das macht auf Erden reich:
Das Finden und Erjagen
Ist für das Himmelreich.