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Einzug der Wenden

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Textdaten
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Autor: Johann Georg Theodor Grässe
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Titel: Einzug der Wenden
Untertitel:
aus: Der Sagenschatz des Königreichs Sachsen, Band 2. S. 106
Herausgeber:
Auflage: Zweite verbesserte und vermehrte Auflage
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1874
Verlag: Schönfeld
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Erscheinungsort: Dresden
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Originaltitel:
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Originalherkunft:
Quelle: Google-USA* und Commons
Kurzbeschreibung:
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Bearbeitungsstand
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[106]
717) Einzug der Wenden.
S. Haupt. Bd. II. S. 8.

Etliche des slavischen Volkes die zogen gegen Preußen, Pommern und Cassuben bis hin gegen Dänemark und an das Meer gegen Mitternacht um und um und wohnten und bebauten die Lande bei dem Meer und in Preußen. Etliche aber des Volkes von Böhmen, da ihrer viele waren, die zogen über die Wasser und kamen auf das Erdreich, darum Mähren liegt und bauten da den Acker und Städte und nannten das Land Mähren. Etliche des Volkes zogen fort und kamen auf das Gelände, da nun Meißen liegt, und nannten das Land das Meißnische Land. Etliche kamen gegen Bautzen, etliche ins Lausitzer Land und wohnten allda. Und alle diese Lande, die waren vorher wüste gewesen, die bauten zuerst das vorgenannte Volk, die Wenden. Die um Calau und Luckau wohnenden Slaven hießen die Caluconen, von ihnen stammt die in Lübbenau wohnende Familie der Calaucer ab. Ein anderes wendisches Volk, die Camanen hatten ihren Sitz um Camenz, zu Kaisers Heinrich IV. Zeit waren sie mit unter dem Kriegsvolke des Grafen Wiprecht von Groitzsch. Um Luckau und Golßen herum wohnten die Stoderaner, ein wendischer Volksstamm, deren Namen sich noch in dem edeln Geschlechte derer von Stutterheim erhalten hat. Von dem Stamme der Milziner sollen die Herren von Miltitz, von dem der Schluben aber die Herren von Schlieben abstammen. Das Wort Lausitz und der Name Lausitzer ist aber den Wenden von dem Volke, welches sie vertrieben hatten, den Lusen geblieben.