Einwirkung der Dichtkunst auf das Portemonnaie
Einwirkung der Dichtkunst auf das Portemonnaie.
In Monaco die Rouletten,
Auf dem Rennplatz hohe Wetten
Sind nur für die Reichen da,
Sammlungen sich anzulegen,
Höllisch teuer wird es ja!
Auf der Treibjagd ohne Zweifel
Manches Goldstück geht zum Teufel
Mit der grössten Eleganz;
Ist sogar das liebe Radeln,
Dieser Sport des kleinen Mann’s.
Erst die Abzahlung in Raten,
Dann ein Berg von Strafmandaten!
Für des Arztes Honorare,
Für die Apotheker-Ware,
Für Kompressen und Karbol.
Ist’s kein Absturz in den Steinbruch,
Oefters bei dem Radler vor.
Heut macht Muskelzerrung Sorgen,
Knochenhaut-Entzündung morgen –
Futsch geht langsam der Humor.
Sieht der Mensch am Jahresschlusse
Seine Kostenrechnung an;
Schauernd, trauernd, traumverloren,
Kratzt sich hinter beiden Ohren
Wie viel bill’ger ist das Dichten!
Jede Konkurrenz vernichten
Wird es auf der Erde hier.
50 Pfg. Barauslagen
Reichen aus für Schreib-Papier!
Wer, bei den Penaten weilend,
Selbstgeleimte Verse feilend,
Seinen Durst nach Schönheit stillt,
Braucht im Skat nichts zu verlieren,
Seine Kasse wächst und schwillt.
Kein frivoler Kater-Einfall
Schädigt ihn durch einen Reinfall,
Wenn die Andern klagen, weinen,
Sieht man ihn mit Kassenscheinen
Schwer bepackt zur Sparbank zieh’n.