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Ein neuer Motor für Nähmaschinen

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Textdaten
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Autor: –i
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Titel: Ein neuer Motor für Nähmaschinen
Untertitel:
aus: Die Gartenlaube, Heft 42, S. 700
Herausgeber: Ernst Ziel
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Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1884
Verlag: Ernst Keil’s Nachfolger in Leipzig
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Erscheinungsort: Leipzig
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Originalherkunft:
Quelle: Scans bei Commons
Kurzbeschreibung:
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Ein neuer Motor für Nähmaschinen. Nachdem die Frauenhand durch die Erfindung der Nähmaschine von der Führung der Nähnadel befreit worden war, stellte sich bald das Bedürfniß ein, auch die lästige Tretarbeit der Füße durch maschinelle Einrichtungen zu ersetzen. Hygieinische Rücksichten gaben hierzu in erster Linie Veranlassung. Bald erschien auch im Handel eine nicht unbeträchtliche Anzahl von Motoren für Nähmaschinen, die als mehr oder minder gelungene Versuche zur Lösung dieser Frage betrachtet werden konnten. Die brauchbarsten waren entschieden die Wassermotoren, die durch einen Strahl der gewöhnlichen Wasserleitungen in Betrieb gesetzt werden, sie haben nur den Fehler, daß sie nicht überall verwendbar sind, da bei ihrer Anwendung das Vorhandensein einer Wasserleitung vorausgesetzt werden muß. Auf den elektrischen Ausstellungen sah man in letzter Zeit gleichfalls vorzügliche Nähmaschinenmotoren, nur kommen sie uns heute vor wie unsichere Wechsel auf Zukunft, da wir noch weit von dem Augenblick entfernt sind, an dem in jedes Haus der elektrische Strom geleitet wird.

Für unsere Zwecke brauchen wir einen Motor, der überall aufgestellt werden und überall arbeiten kann. Wir glauben nun, daß es dem Fabrikanten Louis Heinrici in Zwickau endlich gelungen ist, etwas zu construiren, was von der endgültigen Lösung der Aufgabe nicht mehr weit entfernt ist. Sein Motor, den wir in Verbindung mit einer Nähmaschine hier abbilden, wird durch Dampf getrieben, der in dem über der Maschine befindlichen Kessel erzeugt wird. Die zur Erzeugung des Dampfes nöthige Wärme liefert eine starke Petroleumlampe, welche zu gleicher Zeit das Arbeitsfeld der Nähterin beleuchtet. Der überschüssige Dampf kann durch einen Gummischlauch zum Fenster oder zum Ofen hinaus geleitet, oder auch nach Wunsch in einem besonderen Apparate condensirt werden, der zugleich als Wärme-Apparat und Behälter mit heißem Wasser dient. Der Arbeitseffect der kleinen Maschine beträgt 1/10 Pferdekraft, und sie eignet sich darum auch als Motor für andere Apparate des Kleingewerbes. –i. 0